Kfz-Versicherer meldet Insolvenz an: Was Versicherte jetzt wissen müssen
Die Berliner Versicherungsgesellschaft Element Insurance AG, ein Kfz-Versicherer, hat im Januar 2025 Insolvenz angemeldet, was weitreichende Konsequenzen für zahlreiche Versicherte in Deutschland hat. Da Element oft als Risikoträger im Hintergrund agiert, sind sich viele Kunden nicht bewusst, dass ihre Policen betroffen sein könnten.
Hintergrund der Insolvenz
Am 8. Januar 2025 eröffnete das Amtsgericht Charlottenburg das vorläufige Insolvenzverfahren über die Element Insurance AG. Zuvor hatte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) am 23. Dezember 2024 einen Insolvenzantrag gestellt, nachdem Element eine Überschuldung gemeldet hatte. Diese finanzielle Schieflage resultierte unter anderem aus der Kündigung eines zentralen Rückversicherungsvertrags, was die finanzielle Stabilität des Unternehmens erheblich beeinträchtigte.
Betroffene Versicherungen und Partnerunternehmen
Element fungierte als sogenannter „White-Label“-Versicherer und kooperierte mit verschiedenen Partnerunternehmen, die ihre Produkte unter eigenem Namen anboten, während Element als Risikoträger im Hintergrund agierte. Zu diesen Partnern zählen unter anderem:
- Auto Protect
- Asspario
- Die Bayerische
- direkt-AS
- Friday
- Hepster
- Manufaktur Augsburg
- Panda
- Schutzgarant
Versicherte, die beispielsweise eine Fahrradversicherung bei „Die Bayerische“ oder eine Handyversicherung bei „Schutzgarant“ abgeschlossen haben, könnten somit indirekt von der Insolvenz betroffen sein.
Auswirkungen auf Versicherte
Aktuell werden bestehende Verträge zwar weitergeführt, jedoch sind Schadensregulierungen bis auf Weiteres ausgesetzt. Es ist ungewiss, ob und in welchem Umfang zukünftige Schadensfälle beglichen werden können. Zudem besteht das Risiko, dass bereits gezahlte Prämien verloren gehen und Verträge innerhalb eines Monats nach Eröffnung des endgültigen Insolvenzverfahrens automatisch enden.
Empfehlungen für betroffene Kunden
- Überprüfung der Versicherungsunterlagen: Kunden sollten ihre Policen dahingehend prüfen, ob die Element Insurance AG als Risikoträger genannt wird. Diese Information findet sich meist im Versicherungsschein oder den Allgemeinen Versicherungsbedingungen.
- Kontaktaufnahme mit dem Versicherungsvermittler: Bei Unsicherheiten empfiehlt es sich, den zuständigen Vermittler oder die Versicherungsgesellschaft direkt zu kontaktieren, um Klarheit über den Status des Vertrags zu erhalten.
- Abschluss einer neuen Versicherung: Um weiterhin abgesichert zu sein, sollten Betroffene zeitnah eine neue Police bei einem anderen, solventen Versicherer abschließen. Wichtig ist, dass der neue Versicherungsschutz nahtlos an den bisherigen anschließt, um Deckungslücken zu vermeiden.
- Verzicht auf Rückbuchung von Prämien: Auch wenn die Versuchung besteht, bereits gezahlte Prämien zurückzufordern, raten Verbraucherschützer davon ab. Eine eigenmächtige Rückbuchung könnte rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.
Die Insolvenz der Element Insurance AG betrifft potenziell Hunderttausende Versicherte in Deutschland. Es ist essenziell, proaktiv zu handeln, bestehende Verträge zu überprüfen und gegebenenfalls neuen Versicherungsschutz zu suchen, um finanzielle Risiken zu minimieren. Bei Unsicherheiten können Verbraucherzentralen oder unabhängige Versicherungsberater weitere Unterstützung bieten.