650 Mitarbeiter vor dem Aus: Metallhersteller schließt Standorte

Ein Prozess bei einem Metallhersteller.
© iStock.com / Pridannikov
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Der Schock für die 650 Mitarbeiter sitzt tief. Gleich zwei deutsche Standorte fallen dem Rotstift beim Metallhersteller zum Opfer.

Ceratizit schließt zwei Werke in Deutschland: Ein schwerer Schlag für 650 Mitarbeiter

Der Hartmetallhersteller Ceratizit, bekannt für seine Präzisionswerkzeuge, trifft eine drastische Entscheidung: Die Werke in Besigheim und Empfingen werden bis 2026 geschlossen. Diese Maßnahme wird rund 650 Arbeitsplätze kosten, was sowohl die betroffenen Mitarbeiter als auch die Industrie erschüttert. Was steckt hinter dieser Entscheidung und welche Auswirkungen hat sie auf die deutsche Fertigungslandschaft?

Die Schließung ist das Resultat eines massiven Kostendrucks und einer schwierigen Marktsituation. Ceratizit, das vor allem durch seine Produkte für die Automobilindustrie bekannt ist, hat immer wieder mit steigenden Produktionskosten zu kämpfen. Der weltweite Wettbewerbsdruck wächst, und die deutschen Standorte sind nicht mehr wettbewerbsfähig genug. Die betroffenen Produktionslinien werden auf andere europäische Werke des Unternehmens verlagert. Doch das bedeutet auch das Ende für jahrzehntelange Traditionen. Das Werk in Besigheim etwa ist aus der 1918 gegründeten Komet-Gruppe hervorgegangen und beschäftigt Generationen von Mitarbeitern.

Deswegen schließen die Standorte

Laut Medienberichten sollen 380 Arbeitsplätze in Besigheim und 270 in Empfingen verloren gehen. Die Nachricht kam überraschend. „Wir sind alle vor den Kopf gestoßen“, sagte Eduard Mangold, Betriebsratsvorsitzender in Besigheim. Noch vor wenigen Monaten vereinbarte man Gleitzeitregelungen mit der Geschäftsführung, doch nun steht die Schließung des Werks bevor. Viele Mitarbeiter fühlten sich von der Entscheidung überrumpelt, da es keine Hinweise auf eine solche Maßnahme gegeben hatte.

Besonders die starke Abhängigkeit der deutschen Werke von der Automobilindustrie wird als einer der Hauptgründe für die Schließungen genannt. Angesichts der Unsicherheiten in der Branche, insbesondere im Hinblick auf die Elektromobilität und die damit verbundenen Veränderungen in der Nachfrage nach bestimmten Bauteilen, ist diese Entscheidung nachvollziehbar. Die Automobilindustrie bleibt ein wichtiger Kunde, doch die Marktveränderungen fordern eine Neuausrichtung.

Ceratizit strebt an, seine Produktionsstruktur international effizienter zu gestalten, um den hohen Anforderungen des Marktes gerecht zu werden. Die Schließung der beiden Werke in Deutschland ist ein Schritt in diese Richtung. Trotz der Schließungen betont das Unternehmen, dass alle bestehenden Lieferverpflichtungen eingehalten werden und man mit den Arbeitnehmervertretungen an einem Sozialplan arbeiten werde. Die Entlassungen werfen jedoch einen Schatten auf die Zukunft des Unternehmens in Deutschland und verdeutlichen die Herausforderung, mit den globalen Trends der Industrie Schritt zu halten.

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