Ein Bärenmarkt könnte den globalen Börsen bevorstehen. Experten warnen vor einer möglichen Abwärtsbewegung, die durch wirtschaftliche Unsicherheiten und politische Spannungen ausgelöst werden können. Der US-Wahlkampf spielt dabei eine bedeutende Rolle.
Warnung von vielen Finanzexperten
Ein Bärenmarkt bezeichnet eine Phase an den Finanzmärkten, in der die Kurse von Aktien oder anderen Wertpapieren über einen längeren Zeitraum hinweg stark fallen. In der Regel spricht man von einem Bärenmarkt, wenn die Kurse um mindestens 20 % gegenüber einem vorherigen Höchststand gefallen sind.
Diese Situation entsteht oft durch eine pessimistische Stimmung am Markt, bei der Anleger aufgrund negativer Wirtschaftsaussichten, geopolitischer Spannungen oder steigender Zinssätze beginnen, ihre Wertpapiere zu verkaufen.
Dies verstärkt den Abwärtstrend. Die Preise fallen weiter. Bärenmärkte können Monate oder sogar Jahre andauern und werden oft von einer schwächeren Wirtschaftslage begleitet. Besonders der Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen könnte im Jahr 2024 das Zünglein an der Waage sein.
Anzeichen für einen bevorstehenden Bärenmarkt
Seit der deutlichen Kurskorrektur im August wächst die Sorge vor einem Bärenmarkt. Mark Haefele, Chefstratege bei UBS Global Wealth Management, weist darauf hin, dass die aktuellen Schwankungen an den Märkten als Vorboten eines tieferen Abschwungs gesehen werden könnten.
„Es gibt einige Faktoren, die darauf hindeuten, dass wir in eine längere Phase der Kursrückgänge eintreten könnten“, sagt Haefele. Besonders auffällig ist die Nervosität der Investoren angesichts der anstehenden US-Wahlen und der globalen geopolitischen Spannungen.
Einfluss der US-Wahlen auf den Bärenmarkt
Der US-Wahlkampf wird von vielen Experten als einer der größten Unsicherheitsfaktoren betrachtet, die einen Bärenmarkt auslösen könnten. Besonders der mögliche Wahlsieg von Donald Trump sorgt für Nervosität. „Wenn Trump gewinnt, könnte dies zu erheblichen Schwankungen an den Märkten führen, da seine politische Agenda oft unberechenbar ist“, erklärt Liz Ann Sonders, Chefstrategin bei Charles Schwab.
Sollte Kamala Harris die Präsidentschaft gewinnen, erwarten Experten hingegen eine ruhigere Marktreaktion, da sie eine Fortsetzung der aktuellen Politik verspricht.
Zinspolitik als weiterer Risikofaktor für den Bärenmarkt
Ein entscheidender Faktor, der die Entwicklung eines Bärenmarkts beeinflussen könnte, ist die Zinspolitik der Federal Reserve. Ethan Harris, Chefökonom bei Bank of America, betont, dass die Fed möglicherweise in den kommenden Monaten Zinsanpassungen vornehmen wird, was die Märkte zusätzlich destabilisieren könnte.
„Wenn die Zinssätze unerwartet geändert werden, könnte dies die Aktienkurse weiter unter Druck setzen“, warnt Harris. Die Aussicht auf höhere Zinsen hat bereits in der Vergangenheit zu Unsicherheiten an den Märkten geführt.
Geopolitische Spannungen verschärfen das Risiko eines Bärenmarkts
Neben den wirtschaftlichen Unsicherheiten tragen auch geopolitische Spannungen erheblich zum Risiko eines Bärenmarkts bei. Konflikte im Nahen Osten und der anhaltende Krieg in der Ukraine haben das Potenzial, die globalen Finanzmärkte weiter zu destabilisieren. Die unberechenbare Natur solcher Spannungen erhöht die Unsicherheit für Investoren.
Chancen im Bärenmarkt für langfristige Anleger
Obwohl die Aussicht auf einen Bärenmarkt für viele Investoren beunruhigend ist, bieten solche Marktphasen auch Chancen. Rob Sharps, CEO von T. Rowe Price, sieht in Bärenmärkten eine Möglichkeit, unterbewertete Aktien mit langfristigem Potenzial zu erwerben.
„Ein Bärenmarkt bietet die Gelegenheit, Qualitätsaktien zu günstigeren Preisen zu kaufen“, sagt Sharps. Langfristig orientierte Anleger könnten von solchen Marktkorrekturen profitieren, wenn sie ihre Portfolios strategisch ausrichten.
Bärenmarkt: Gefahren für Technologiewerte
Ein Bereich, der besonders anfällig für Schwankungen in einem Bärenmarkt ist, sind die Technologiewerte. Experten warnen davor, dass viele dieser Unternehmen überbewertet sein könnten, insbesondere solche, die in den letzten Jahren stark gehypt wurden. Unternehmen wie Tesla und Nvidia, die in den letzten Jahren von Investoren überproportional favorisiert wurden, könnten in noch weiteren Abwärtstrends empfindliche Kursverluste hinnehmen.