Decathlon setzt auf Expansionsstrategie in Deutschland

Decathlon Lager
Bloomberg/Bloomberg via Getty Images
Inhaltsverzeichnis

Der französische Sporthändler Decathlon plant 60 neue Filialen in Deutschland. Damit baut der ohnehin schon größte Sporthändler weltweit seine Marktherrschaft weiter aus.

Decathlon baut Dominanz am deutschen Markt aus

Decathlon, der weltweit größte Sporthändler, verfolgt ambitionierte Expansionspläne in Deutschland. Das 1976 in Frankreich gegründete Unternehmen hat sich über die Jahre vom Familienbetrieb zum globalen Marktführer entwickelt. Heute betreibt es rund 1.800 Filialen in 78 Ländern und erwirtschaftet jährlich Milliardenumsätze.

Unter der Leitung von Barbara Martin Coppola, die seit Anfang 2022 das Unternehmen lenkt, plant Decathlon, seine Präsenz auf dem deutschen Markt nun deutlich auszubauen. Die Strategie umfasst nicht nur die Eröffnung von 60 neuen Filialen, sondern auch die Stärkung des Onlinegeschäfts. Ziel ist es, Decathlon auch in Deutschland zur Nummer Eins im Bereich Sport und Freizeit zu machen.

Jeder Kunde sollte innerhalb von 20 Minuten einen Decathlon-Store erreichen können

Während viele Einzelhändler angesichts des Leerstands in den deutschen Innenstädten vor Rückzüge und Schließungen zurückschrecken, sieht Decathlon das als eine einzigartige Chance.

Anstatt sich von zentralen Lagen zu entfernen, setzt der Konzern darauf, seine Filialen gerade in den wichtigsten deutschen Städten weiter auszubauen. So soll das Filialnetz bis 2027 so groß werden, dass jeder Kunde innerhalb von 20 Minuten einen Decathlon-Store erreichen kann. Neben Metropolen wie Berlin und München plant Decathlon, auch in mittelgroßen Städten wie Kassel oder Rostock neue Märkte zu erschließen.

Mit einer Investition von 100 Millionen Euro sollen sowohl neue Standorte eröffnet als auch bestehende Filialen modernisiert werden.

Mann mit Brille fährt im Freien Rad

Erschwingliche Qualität für die breite Masse

Die Unternehmensphilosophie von Decathlon, die Barbara Martin Coppola prägt, ist einfach und klar: „Wir wollen Menschen ermöglichen, so viel Sport wie möglich zu treiben.“ Decathlon setzt dabei auf ein starkes Eigenmarkenportfolio, das den Großteil des Sortiments ausmacht. Marken wie Quechua für Zelte, Kipsta für Bälle oder B’twin für Fahrräder gehören zu den bekanntesten Eigenmarken des Unternehmens.

Diese Marken bieten nicht nur Qualität, sondern auch den Vorteil niedriger Produktionskosten, was es Decathlon ermöglicht, Produkte zu erschwinglichen Preisen anzubieten. Für das Unternehmen bedeutet dies eine win-win-Situation: Es kann hohe Stückzahlen verkaufen, während die Kunden von günstigen Preisen profitieren.

Menschen sollten mehr Sport machen

Decathlon geht jedoch über den klassischen Handel hinaus. Das Unternehmen strebt danach, den Sport und die dafür benötigte Ausrüstung für möglichst viele Menschen zugänglich zu machen und sie zu einem aktiven Lebensstil zu inspirieren.

Unter dem Leitsatz „Move people through the wonders of sport“ soll Decathlon nicht nur ein Geschäft für Sportartikel sein, sondern ein Partner für die Menschen im Alltag. Dazu gehört auch die Verantwortung gegenüber gesellschaftlichen Themen wie Gesundheit und Nachhaltigkeit. Angesichts der steigenden Zahl an übergewichtigen Kindern in Europa möchte Decathlon aktiv dazu beitragen, den Sport als Mittel für mehr Gesundheit und Bewegung zu fördern.

Zukunftsorientierte Geschäftsstrategie

Trotz des Engagements für Gesundheit und gesellschaftliche Verantwortung bleibt Decathlon ein Unternehmen mit klaren wirtschaftlichen Zielen.

Hinter der sportlichen Begeisterung steht eine knallharte Kostenkontrolle, die es Decathlon ermöglicht, auf dem globalen Markt wettbewerbsfähig zu bleiben.

Dabei verfolgt der Konzern, der übrigens zum Imperium der französischen Familie Mulliez gehört, die für ihre unternehmerische Präzision bekannt ist, eine zukunftsorientierte Strategie, die sowohl den Massenmarkt als auch den Nischenbereich im Blick hat.

Wettbewerb und Innovation im Sportmarkt

Decathlon steht jedoch nicht nur im Wettbewerb mit traditionellen Sportartikelhändlern wie Intersport oder Sport 2000. Auch große Marken wie Nike und Adidas gehören zu den direkten Konkurrenten.

Barbara Martin Coppola sieht die Wettbewerbslandschaft als vielfältig und meint, dass Decathlon sich als Hersteller eigener Produkte von anderen Händlern abhebt. So setzt Decathlon auf Innovationen, um sich weiter im Markt zu behaupten. Kürzlich hat man den deutschen Outdoor-Spezialisten Bergfreunde übernommen, um seine Position im Outdoor-Bereich weiter auszubauen. Zusätzlich investiert Decathlon in Start-ups und tätigt strategische Zukäufe, um sich neue Geschäftsfelder zu erschließen.

Technologische Innovation und Effizienz

Die Innovationskraft von Decathlon zeigt sich auch in der Produktentwicklung. In einem speziellen Innovationszentrum nahe der Firmenzentrale in Lille werden neue Produkte mit modernen Technologien wie 3D-Druck und Computersimulationen entwickelt und getestet.

Dieser Prozess ermöglicht es, Produkte effizienter und kostengünstiger zu produzieren und gleichzeitig die Qualität hoch zu halten. Die Nutzung dieser Technologien ist ein weiterer Schritt, um die gesamte Wertschöpfungskette zu optimieren und so die Produktionskosten weiter zu senken.

Die Expansionsstrategie in Deutschland ist ein klares Zeichen für Decathlons Erfolg und die Ambitionen, seine Marktstellung weiter auszubauen.

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