Kaum ist die Pleite bekannt, reißen sich Supermarkt-Ketten um die Standorte
Des einen Leid scheint des anderen Freud. Während ein Discounter sein trauriges Ende per Insolvenz beschließen muss, gibt es den ersten Ansturm auf die 240 Filialen. Erste Supermarkt-Ketten melden bereits Interesse an den Standorten an. Für die Kunden könnte sich schlagartig alles in den Filialen verändern, denn die Interessenten sind keine Unbekannten.
Vielen dürfte der Haushaltswaren-Discounter „Kodi“ ein Begriff sein. Seit einiger Zeit allerdings kämpft das Unternehmen mit schweren finanziellen Problemen. Erst im vergangenen November musste der Discounter offiziell die Insolvenz anmelden. Im gesamten Bundesgebiet besitzt die Kette 240 Filialen. Davon befinden sich die meisten in Westdeutschland. Das ist Grund genug für die Konkurrenz, jetzt um die Standorte zu feilschen.
Discounter-Pleite: Diese Interessenten wollen die Filialen
Kodi kämpft in Deutschland gegen mehrere Konkurrenten um die Gunst der Kunden. Einer davon ist die bundesweit vertretene Discounter-Kette Tedi. Dieser soll bereits sein Interesse bekundet haben. Dabei will er nicht nur ein paar Filialen übernehmen. Tedi soll Interesse an 238 Standorten haben. Das wäre eine fast vollständige Übernahme des Filial-Netzes von Kodi.
Doch Tedi scheint nicht allein zu sein. Wie es heißt, will auch Edeka Rhein-Ruhr einige Filialen übernehmen. Der Grund ist, dass die Standorte äußerst attraktiv für verschiedene Supermärkte und Discounter sind. Sie liegen günstig und haben ideale Größen. So wären die Filialen mit 350 Quadratmetern perfekt für die Edeka-Tochter trinkgut, da dies die klassische Größe der Filialen der Getränke-Kette ist.
Weitere Interessenten wollen die Standorte abstauben
Dass der Discounter seine Insolvenz bekannt gegeben hat, hat offenbar für einen regelrechten Run gesorgt. Auch ein türkischer Supermarkt will einige der möglicherweise frei werdenden Filialen übernehmen. In Verhandlungen mit Kodi zur Übernahme von Filialen soll sich die türkische Supermarkt-Kette Karadag befinden. Der Betreiber hat Interesse an zehn Standorten und würde sich so verdoppeln. Ob die Übernahme wirklich funktioniert, muss die Zeit zeigen. Derzeit befindet sich Kodi in einem Schutzschirmverfahren.
Das bedeutet auch, dass die Filialen noch geöffnet sind und die Kunden dort weiterhin wie gewohnt einkaufen können. Kodi teilte indessen Medien gegenüber mit, dass der Sanierungsplan voraussichtlich im Frühling 2025 ausgearbeitet sein soll. Dieser wird dann den Gläubigern und dem Gericht vorgelegt. Danach entscheidet sich, wie es mit der Discounter-Kette weitergehen soll. Ein Fensterbauer gab ebenfalls kürzlich seine Insolvenz bekannt.