Die Mannheimer Softwarefirma osapiens hat eine neue Finanzierungsrunde erfolgreich abgeschlossen, in der die US-Bank Goldman Sachs 110 Millionen Euro investierte.
Diese Finanzierungsrunde markiert eine der größten im Bereich deutscher ESG-Softwareunternehmen in diesem Jahr. Im September 2023 hatte osapiens bereits 25 Millionen Euro vom Wachstumsfonds Armira Growth erhalten. Trotz der neuen Finanzierung betont CEO Alberto Zamora, dass das Unternehmen nicht auf zusätzliche Mittel angewiesen sei, sondern die Gelder zur Beschleunigung der globalen Expansion nutzen möchte.
osapiens hilft Unternehmen, Nachhaltigkeitsziele zu erreichen
osapiens entwickelt eine ESG-Plattform, die Unternehmen unterstützt, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. ESG steht dabei für „Environmental, Social, Governance“ und umfasst Bereiche wie Umweltschutz, soziale Verantwortung und Unternehmensführung.
Die Software von osapiens hilft dabei, Lieferketten transparenter zu machen, CO2-Emissionen zu reduzieren und die Einhaltung von Nachhaltigkeits-Berichterstattungs-Anforderungen zu gewährleisten. Durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz werden Prozesse automatisiert und Kundendaten angereichert.
Das Unternehmen betreut derzeit rund 1.300 Kunden in 60 Ländern, darunter große Firmen wie die Schwarz-Gruppe, C&A, DM und Coca-Cola.
Goldman Sachs als Investor
Goldman Sachs, der Growth Equity Fonds der US-Bank, sieht in osapiens einen führenden Anbieter im Bereich der Nachhaltigkeitssoftware. Christian Resch, Investor bei Goldman Sachs, hebt das starke Wachstum der Kundenbasis und die hohe Kapitaleffizienz hervor.
Zudem weist osapiens ein erfahrenes Gründerteam auf, das sich aus ehemaligen SAP-Mitarbeitern zusammensetzt. Goldman Sachs erhält durch die Investition übrigens eine Minderheitsbeteiligung am Unternehmen, während die Gründer Matthias Jungblut, Stefan Wawrzinek und Alberto Zamora die Mehrheit der Anteile behalten.
Expansionspläne
Zukünftig plant osapiens eine verstärkte Expansion in die USA, mit neuen Büros in Philadelphia und Atlanta. Neue Standorte hat das Unternehmen bereits in Paris, Amsterdam, Brüssel und Boston eröffnet. Zamora schließt übrigens auch Übernahmen kleinerer Wettbewerber nicht aus, um weitere Marktzugänge zu erschließen.
Markt für ESG-Software wächst rapide
Der Markt für ESG-Software wächst rapide. Große Unternehmen wie SAP konkurrieren zunehmend mit aufstrebenden Start-ups, die spezialisierte Lösungen anbieten.
Zu den jüngeren Akteuren gehören das Münchener Start-up Integrity Next, das Wiener Unternehmen Prewave und das Lieferketten-Start-up Tacto aus München.
Strenge Berichtspflichten
Das Wachstum im ESG-Software-Sektor ist begleitet von strengen Berichtspflichten. Gesetze wie das EU-Lieferkettengesetz (CSDDD), die EU-Umweltberichterstattung (CSRD) und die EU-Entwaldungsrichtlinie (EUDR) treiben die Nachfrage nach entsprechender Software an. Obwohl es gelegentlich Kritik an den Vorschriften gibt, sieht Zamora das Geschäftsmodell von osapiens allerdings nicht gefährdet. So fokussiere sich das Unternehmen nicht nur auf die Einhaltung von Vorschriften, sondern vor allem auch auf die entsprechende betriebliche Effizienz.
osapiens positioniert sich damit als bedeutender Akteur im wachsenden Markt für ESG-Software. Neuerdings unterstützt durch eine beträchtliche Investition von Goldman Sachs, ist das Unternehmen gut gerüstet, weiterhin erfolgreich zu wachsen und seine Position im globalen Markt für Nachhaltigkeitssoftware zu festigen.