Goldpreis auf Rekordhoch: Deswegen wird es immer wertvoller

Gold gilt nach wie vor als sichere Wertanlage.
iStock.com/Olivier Le Moal
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Das steckt hinter dem stetigen Wertanstieg von Gold

Der Goldpreis erreicht immer neue Höhen und überschreitet derzeit fast täglich neue Rekordmarken. Nachdem das Edelmetall bereits im vergangenen Jahr um beeindruckende 27 Prozent zugelegt hatte, kletterte der Preis für eine Feinunze kürzlich auf über 2.940 US-Dollar. Experten halten es für möglich, dass die symbolträchtige 3.000-Dollar-Marke bald erreicht wird. Damit ist klar, dss der Goldpreis erneut ein Rekordhoch erreicht.

Was treibt den Goldpreis so stark an?

Ein entscheidender Faktor ist die anhaltende Unsicherheit an den Finanzmärkten. Gold gilt traditionell als sicherer Hafen in wirtschaftlich und geopolitisch turbulenten Zeiten. Vor allem die expansive Geldpolitik der letzten Jahre hat dazu beigetragen, dass Investoren verstärkt in physisches Gold investieren. Sinkende Zinsen in großen Wirtschaftsräumen wie den USA und Europa spielen ebenfalls eine Rolle, da Gold im Vergleich zu anderen Anlageformen wie Staatsanleihen attraktiver wird.

Doch das allein erklärt den dramatischen Anstieg nicht. Ein wesentlicher Treiber sind die verstärkten Goldkäufe durch Zentralbanken, insbesondere aus Schwellenländern. Während die US-Notenbank Federal Reserve und die Deutsche Bundesbank ihre Goldreserven weitgehend stabil halten, haben Länder wie China, Indien und Russland ihre Bestände massiv aufgestockt. Nach Angaben des World Gold Council kauften Zentralbanken im vergangenen Jahr über 1.000 Tonnen Gold. Das ist bereits zum dritten Mal in Folge der Fall.

US-Dollar hat Einfluss auf den Goldpreis und sein Rekordhoch

Ein Grund für diesen Trend ist die wachsende Unsicherheit über die Stabilität des US-Dollars. Mit einer Schuldenquote von über 120 Prozent im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung stehen die USA vor enormen finanziellen Herausforderungen. Sollte sich diese Entwicklung fortsetzen, könnte der Dollar an Attraktivität verlieren. Länder wie China, das allein 2023 über 225 Tonnen Gold kaufte, versuchen, ihre Abhängigkeit von der US-Währung zu verringern.

Auch geopolitische Spannungen spielen eine zentrale Rolle. Sanktionen gegen Russland haben gezeigt, dass Dollar- und Euroreserven eingefroren werden können. Viele Schwellenländer setzen daher verstärkt auf Gold, um unabhängiger von westlichen Finanzsystemen zu werden. Gleichzeitig profitieren sie von Handelsabkommen mit Russland und anderen Staaten, die nicht dem westlichen Wirtschaftssystem angehören.

Gold bleibt somit nicht nur für Privatanleger, sondern auch für Staaten ein unverzichtbarer Bestandteil der finanziellen Absicherung. Die aktuelle Goldrallye könnte daher noch lange nicht beendet sein. Insbesondere in einer zunehmend polarisierten Welt, in der Sicherheit und Unabhängigkeit an Bedeutung gewinnen.

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