Ist es wahr, dass Google heimlich Informationen über seine Nutzer speichert? Das fragen sich garantiert fast alle User. Jetzt kommt die erschütternde Antwort von Experten.
Sammelt Google Daten heimlich und speichert diese?
Eine aktuelle Untersuchung von Professor Douglas Leith vom Trinity College Dublin hat aufgedeckt, dass Google auf Android-Geräten ohne Wissen oder Zustimmung der Nutzer verschiedene Identifikatoren, Cookies und andere Daten speichert, um umfangreiches Tracking zu ermöglichen. Das bedeutet, dass Google wohl Informationen heimlich speichert. Diese Praxis wirft erhebliche Datenschutzbedenken auf und stellt die Transparenz von Googles Datenverarbeitung infrage.
Laut der Studie werden auf Android-Geräten automatisch zahlreiche Cookies und Identifikatoren von Google-Servern heruntergeladen und gespeichert, auch wenn der Nutzer keine Google-Apps aktiv geöffnet hat. Dazu gehören Cookies für Werbeanalysen, Tracking-Links und Geräteidentifikatoren, die eine eindeutige Zuordnung des Geräts und potenziell des Nutzers ermöglichen.
Besonders kritisch ist, dass Nutzer weder über diese Datenspeicherung informiert werden noch die Möglichkeit haben, dieser zu widersprechen. Es erfolgt keine Abfrage einer Zustimmung, keine Erklärung des Zwecks und es gibt keine Opt-out-Option, was gegen grundlegende Prinzipien des Datenschutzes verstößt.
Welche Rolle spielen Google Play Store und Play-Dienste?
Der Google Play Store lädt Tracking-Cookies herunter und speichert diese auf dem Gerät. Diese Cookies sendet dann die Technik, zusammen mit Analysedaten über Nutzerinteraktionen mit dem Play Store an Google-Server. Zudem wird über die Google Play-Dienste die Google Android ID auf alle Smartphones übertragen, die als persistenter Geräte- und Nutzeridentifikator dient.
Neben den genannten Daten werden weitere Cookies und Identifikatoren heruntergeladen und gespeichert, die zur eindeutigen Identifizierung des Geräts oder des Nutzers dienen können. Bemerkenswert ist, dass Google diese Tracking-Mechanismen sofort nach der Inbetriebnahme des Geräts aktiviert, selbst wenn das Gerät nach einem Zurücksetzen auf Werkseinstellungen inaktiv ist.
Reaktionen und Maßnahmen
Diese Enthüllungen haben zu Kritik seitens Datenschutzbehörden geführt. Beispielsweise hat das britische Information Commissioner’s Office (ICO) Google für die Erlaubnis, Werbetreibenden das Tracking von Nutzern durch digitale „Fingerprints“ zu ermöglichen, kritisiert und als „unverantwortlich“ bezeichnet. Das ICO argumentiert, dass Fingerprinting die Kontrolle und Wahlmöglichkeiten der Verbraucher über die Erfassung und Nutzung ihrer Daten untergräbt.
Die Ergebnisse der Studie von Professor Leith werfen ein Schlaglicht auf die intransparenten Praktiken von Google in Bezug auf die Datensammlung auf Android-Geräten. Die fehlende Möglichkeit für Nutzer, dieser Datensammlung zuzustimmen oder sie abzulehnen, stellt ein ernsthaftes Datenschutzproblem dar. Es bedarf klarer Richtlinien und größerer Transparenz seitens Google, um das Vertrauen der Nutzer zu gewährleisten und den Datenschutz zu respektieren.