Deutscher Maschinenbau vor Herausforderungen: Produktionsrückgang und geopolitische Spannungen belasten Branche
Die deutsche Maschinenbauindustrie steht vor erheblichen Herausforderungen. Prognosen des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) zufolge wird die Produktion im Jahr 2025 voraussichtlich um weitere 2 Prozent sinken, nachdem bereits 2024 ein Rückgang von 8 Prozent verzeichnet wurde. Diese Entwicklung ist auf eine anhaltend schwache Auftragslage und eine unzureichende Kapazitätsauslastung zurückzuführen. Gleichzeitig will der Maschinenbau verhindern, dass es zu einem umfassenden Stellenabbau kommt.
VDMA-Präsident Bertram Kawlath betont, dass die überwiegend mittelständischen Unternehmen mit allen Kräften versuchen, ihre Stammbelegschaften zu halten. Dennoch rechnen laut einer aktuellen Umfrage 61 Prozent der befragten Firmen mit einem Stellenabbau in den kommenden zwölf Monaten. Besonders große Unternehmen zeigen sich dabei pessimistisch.
Geopolitik sorgt für heftige Spannungen
Zusätzlich belasten geopolitische Spannungen die Branche. Die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, Zölle von 25 Prozent auf Importe aus Kanada und Mexiko sowie 10 Prozent auf chinesische Waren zu erheben, könnte weitreichende Auswirkungen haben. Diese protektionistischen Maßnahmen könnten nicht nur den globalen Handel beeinträchtigen, sondern auch die deutschen Maschinenbauer treffen, die eng in internationale Lieferketten eingebunden sind.
Trotz dieser Herausforderungen sehen viele Unternehmen Chancen im US-Markt. Eine VDMA-Umfrage ergab, dass 72 Prozent der befragten Firmen planen, ihr USA-Geschäft auszuweiten oder neu aufzunehmen. Ausschlaggebend sind dabei die Marktgröße, das Wachstumspotenzial und die Nähe zum Kunden. Allerdings könnten mögliche US-Importzölle von 10 bis 20 Prozent die Wettbewerbsfähigkeit dieser Unternehmen erheblich beeinträchtigen.
Angesichts dieser komplexen Gemengelage fordert der VDMA eine klare und verlässliche Wirtschaftspolitik von der Bundesregierung und der EU-Kommission. Ziel ist es, den Standort Deutschland durch Bürokratieabbau, Kostenentlastungen und flexiblere Arbeitsmarktbedingungen zu stärken, um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Maschinenbauindustrie langfristig zu sichern. Nur so kann der Maschinenbau bestehen bleiben und einen großen Stellenabbau umgehen.




