Metaverse – dieser Begriff steht seit 2021 im Zentrum der langfristigen Vision von Mark Zuckerberg, das Internet zu revolutionieren. Mit massiven Investitionen hat sich Meta, ehemals Facebook, zum Ziel gesetzt, diese virtuelle Welt zu schaffen und Virtual Reality (VR) sowie Augmented Reality (AR) einem breiten Publikum zugänglich zu machen.
Metaverse: Eine riskante Wette auf die digitale Zukunft
Das Metaverse sollte ursprünglich die Art und Weise, wie Menschen arbeiten, kommunizieren und interagieren, grundlegend verändern. Facebook, das sich im Zuge dieser Vision in Meta umbenannt hat, stellte 2021 alles auf das Metaverse. Diese virtuelle Welt versprach, Nutzer mit VR-Headsets in immersive Umgebungen zu versetzen, wo sie spielen, arbeiten und soziale Kontakte pflegen können. Doch der erhoffte Durchbruch blieb bislang aus. Die VR-Headsets sind oft sperrig und teuer. Der erhoffte Mehrwert ist für viele Menschen schwer greifbar.

Bedarf ist massiv zurückgegangen
Meta musste zudem feststellen, dass viele Unternehmen ihre Mitarbeiter nach der Pandemie ins Büro zurückholen. Das führte dazu, dass der Bedarf an virtuellen Arbeitsumgebungen, die zu den Kernanwendungen des Metaverse gehören sollten, stark abnahm. Zudem stellen Nutzer fest, dass die Anwendungsmöglichkeiten außerhalb der Gaming-Szene noch nicht ausgereift sind.
Neue Technologien für das Metaverse
Trotz dieser Herausforderungen bleibt Meta seiner Vision treu. Um das Metaverse dennoch voranzutreiben, setzt das Unternehmen weiterhin auf neue Hardware und preisgünstigere Geräte. Ein Beispiel dafür ist das Quest-3S-Headset, das auf der Connect-Konferenz 2024 vorgestellt wurde. Mit einem Preis unter 300 Euro positioniert Meta dieses VR-Headset als erschwinglichere Alternative zu teureren Geräten, wie dem von Apple angebotenen VR-Headset, das mehrere Tausend Euro kostet.
Neben Virtual Reality spielt auch Augmented Reality (AR) eine wichtige Rolle in Metas Strategie. AR kombiniert reale und virtuelle Elemente und benötigt deutlich kleinere, alltagstauglichere Brillen. Auf der Connect 2024 wird möglicherweise eine neue AR-Brille, entwickelt unter dem Codenamen „Orion“, vorgestellt. Diese soll kaum von herkömmlichen Brillen zu unterscheiden sein und könnte AR einer breiteren Nutzerschaft zugänglich machen.

Metaverse und Künstliche Intelligenz (KI): Ein neuer Ansatz
Während das Interesse am Metaverse bisher begrenzt blieb, setzt Meta verstärkt auf die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI). Meta hat 2023 das eigene KI-Sprachmodell Llama vorgestellt, das im Gegensatz zu anderen KI-Modellen kostenlos zur Verfügung steht. Meta plant, KI-Chatbots mit prominenten Stimmen, wie denen von Judi Dench und John Cena, zu entwickeln, die in den virtuellen Welten des Metaverse agieren sollen.
Mit der Kombination aus Metaverse und KI hofft Meta, das Nutzererlebnis zu verbessern und neue, immersive Anwendungen zu schaffen. Ziel ist es, sowohl private Nutzer als auch Unternehmen für die Plattform zu gewinnen. Es bleibt jedoch fraglich, ob diese Verschmelzung von Metaverse und KI den gewünschten Erfolg bringt, besonders angesichts des wachsenden Hypes um KI im gesamten Tech-Sektor.
Quest-Headsets und die Zukunft des Metaverse
Ein zentrales Element der Metaverse-Strategie bleibt die Hardware. Das Quest 3S ist Metas neuester Versuch, mehr Nutzer in die virtuelle Welt zu locken. Es bietet Mixed-Reality-Funktionen, bei denen virtuelle Objekte in die reale Welt integriert werden. Diese Technologie ermöglicht immersive Erlebnisse, die bisher nur begrenzt verfügbar waren.
Das Metaverse steht vor der Herausforderung, Nutzer langfristig zu binden. Bisher blieb das Interesse auf bestimmte Nischen beschränkt, doch Meta plant, durch benutzerfreundlichere Geräte und die Integration von KI eine breitere Zielgruppe anzusprechen. Ob dies gelingt, wird sich in den kommenden Jahren zeigen.

Konkurrenz im Bereich VR und AR
Meta steht dabei im Wettbewerb mit anderen Technologieunternehmen, besonders Apple. Während Apple mit hochpreisigen Geräten auf den Markt drängt, versucht Meta, durch erschwinglichere VR-Headsets und alltagstauglichere AR-Brillen den Einstieg ins Metaverse zu erleichtern. Der Erfolg dieser Strategie wird davon abhängen, wie gut Meta es schafft, die Technik für den Massenmarkt zugänglich zu machen und den Nutzern einen echten Mehrwert zu bieten.
Das Metaverse bleibt weiterhin ein ambitioniertes, aber riskantes Projekt. Meta versucht, durch neue Technologien und die Kombination mit KI das Interesse wieder zu beleben und seine langfristige Vision zu verwirklichen.