Nächste Pleite: Wursthersteller insolvent – Supermärkte betroffen

Eine Auslage in einer Metzgerei.
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Traditionsreicher Wursthersteller aus Bautzen meldet Insolvenz an

Die Meisters Wurst- und Fleischwaren GmbH, ein traditionsreiches Unternehmen mit Sitz in Bautzen, hat am 19. Februar 2025 Insolvenz angemeldet. Das Amtsgericht Dresden ordnete daraufhin ein vorläufiges Insolvenzverfahren an. Das Gericht bestellte Rechtsanwalt Henry Girbig von der Kanzlei Tiefenbacher Insolvenzverwaltung/Restrukturierung zum vorläufigen Insolvenzverwalter. Damit ist ein bekannter Wursthersteller insolvent, doch auch die Supermärkte betrifft diese Pleite.

Tradition über Jahrhunderte

Das Unternehmen, dessen Wurzeln bis ins Jahr 1890 zurückreichen, beschäftigt derzeit 56 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dass der Wursthersteller insolvent ist, betrifft nun einige Supermärkte. Er beliefert namhafte Einzelhändler wie Edeka, Globus, Norma, Selgros, Rewe und Kaufland, insbesondere in Ostdeutschland, mit einem vielfältigen Sortiment an Fleisch- und Wurstwaren. Dazu zählen Brüh-, Koch- und Rohwurst sowie Rohschinken aus Schwein, Rind und Geflügel. Auch innovative Produkte wie eine Fischbratwurst gehören zum Angebot.

Die finanzielle Schieflage des Unternehmens resultiert aus mehreren Faktoren. Neben gestiegenen Kosten für Löhne, Energie und Rohstoffe führten auch die Erhöhung der CO₂-Steuer und der Wegfall von Exportgeschäften mit Vietnam und Dänemark zu wirtschaftlichen Belastungen. Letzteres ist auf einen kürzlich aufgetretenen Maul- und Klauenseuchenfall bei einem Lieferanten zurückzuführen. Ein zusätzlicher Rückschlag war ein siebentägiger Produktionsausfall aufgrund von Problemen mit der Elektronanlage. Auch ein Autobauer musste indessen Insolvenz anmelden.

So soll es weitergehen

Trotz der aktuellen Situation sind die Löhne und Gehälter der Belegschaft durch das vorfinanzierte Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit für die Monate Januar, Februar und März gesichert. Die Produktion und der Verkauf sollen im gewohnten Umfang fortgesetzt werden. Insolvenzverwalter Henry Girbig zeigt sich optimistisch hinsichtlich der Zukunft des Unternehmens und betont die bereits in der Vergangenheit gezeigte Innovationskraft der Firma.

Geschäftsführer Karl Dominick, der das Unternehmen 2020 aus einer vorherigen Insolvenz heraus übernommen und den Standort erfolgreich gesichert hat, äußerte sich zuversichtlich: „Ich bin überzeugt, dass wir diese Herausforderung erfolgreich meistern werden.“

Für die Kunden bedeutet dies, dass die beliebten Produkte vorerst weiterhin in den Regalen der Supermärkte verfügbar sein werden. Die Bemühungen zur Stabilisierung des Geschäftsbetriebs und zur Sicherung der Arbeitsplätze laufen auf Hochtouren, um die Zukunft des Traditionsunternehmens zu gewährleisten.

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