Nvidia hat in den letzten Tagen rund 550 Milliarden Dollar an Börsenwert verloren. Der US-Chiphersteller erholt sich jedoch langsam nach diesem drastischen Kurssturz. Einige Analysten empfehlen sogar, jetzt in die Aktie einzusteigen. Doch was sind die Ursachen für diesen Einbruch und wie sehen die Prognosen aus?
Ursachen des Kurssturzes von Nvidia
Vor wenigen Tagen war Nvidia zum wertvollsten Unternehmen der Welt aufgestiegen, mit einer Marktkapitalisierung von 3,34 Billionen Dollar. Doch innerhalb von 3 Handelstagen verlor die Aktie etwa 16 % ihres Werts. Der Kurs sackte um 7 % ab und belastete damit den gesamten US-Markt. Diese Korrektur führte dazu, dass Nvidia etwa 550 Milliarden Dollar an Börsenwert verlor.

Stabilisierung der Nvidia-Aktie
Danach stabilisierte sich die Nvidia-Aktie im US-Handel. Zum Handelsschluss lag der Kurs an der Wall Street 6,7 % im Plus, was für große Erleichterung bei den Anlegern sorgte. Auch vorbörslich lag die Aktie mit 1,8 % im Plus. Analysten wie Daniel O’Regan von Mizuho Securities betonen, dass sich die Nvidia-Aktie in der Vergangenheit in 63 % der Fälle nach großen Kursrücksetzern bald wieder erholt hat. Der gigantische Nettogewinn weltweit im Wirtschaftsjahr 2023/2024 belief sich auf 29,8 Milliarden US-Dollar wie die folgende Statistik zeigt.

Analystenmeinungen und Prognosen
Gewinnmitnahmen und Korrekturen
Laut Christian Schneider von Allianz Global Investors führte der außergewöhnliche Lauf der Nvidia-Aktie zu Gewinnmitnahmen. Solche Kursausschläge seien bei Nvidia nichts Ungewöhnliches. Neil Roarty von der Investment-Plattform Stoklytics sieht ebenfalls Gründe, um optimistisch zu bleiben. Das Fundament für Nvidias Wachstumsstory sei nach wie vor dasselbe. Wenn man an die Zukunft der KI-Technologie glaubt, erscheinen die aktuellen Kursrücksetzer als Kaufgelegenheit.

Empfehlungen und Kursziele
Von den 65 Analysten, die Bloomberg erfasst hat, raten 64 zum Kauf der Nvidia-Aktie. Nur einer empfiehlt den Verkauf. Das durchschnittliche Kursziel für die nächsten zwölf Monate liegt bei rund 133 Dollar. Dan Morgan, Portfoliomanager vom Vermögensverwalter Synovus, sieht die derzeitige Schwächephase als Gelegenheit, nachzukaufen. Auch andere Experten wie Mark Haefele von UBS und Matthew Cioppa von Franklin Templeton Investments bleiben optimistisch.
Langfristige Perspektiven für Nvidia
Investitionen in KI-Technologie
Nvidia bleibt zuversichtlich bezüglich der Nachfrage nach seinen KI-Grafikprozessoren. Unternehmen wie Microsoft, Google, Amazon, Oracle und Meta investieren Milliarden von Dollar in Nvidias Chips, um ihre Rechenzentren und Cloud-Dienste zu betreiben. Später in diesem Jahr wird Nvidia mit der Auslieferung seiner nächsten Generation von KI-Chips namens Blackwell beginnen, die laut ersten Indikationen extreme Verbesserungen und Effizienzgewinne bei KI-Anwendungen bringen sollen.
Auswirkungen auf den Technologiemarkt
Die Stabilisierung von Nvidia verhalf auch der US-Technologiebörse Nasdaq zu einem festeren Handelstag. Der länderübergreifende Stoxx-Tech-Index in Europa erholte sich ebenfalls nach einem kurzfristigen Rückgang. Tobias Rommel von der Fondsgesellschaft DWS sieht die aktuelle Korrektur als Verschnaufpause für den Technologiesektor. Das Gewinnwachstum für Tech-Aktien bleibt stärker als für den Gesamtmarkt, und der Aufschwung könnte sich in der zweiten Jahreshälfte weiter ausbreiten.
Nvidias Geschäftsführer, Jensen Huang, verkaufte kürzlich Aktien im Wert von rund 95 Millionen Dollar, was einige Marktbeobachter verunsicherte. Analysten weisen jedoch darauf hin, dass dieser Verkauf Teil eines bereits im März eingereichten Plans bei der US-Börsenaufsicht SEC war und keine aktive Verkaufsentscheidung darstellt.

Fazit
Nvidia hat in kurzer Zeit einen erheblichen Wertverlust erlitten, zeigt jedoch Anzeichen einer schnellen Erholung. Analysten sind größtenteils optimistisch und sehen die aktuelle Schwächephase als Kaufgelegenheit. Langfristig bleibt die Nachfrage nach KI-Technologie und Nvidias Chips hoch, was eine positive Entwicklung für die Aktie erwarten lässt.