Salewa und die Verkehrswende

Logo von Salewa auf einer organgen Jacke
Jakub Porzycki/NurPhoto via Getty Images
Inhaltsverzeichnis

Salewa-Eigentümer Heiner Oberrauch sieht die Notwendigkeit einer weltweiten Erhöhung der Transportkosten, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern und die Klimaziele zu erreichen. In einem Interview beschreibt er, wie er selbst nachhaltige Maßnahmen umsetzt und seine Vision einer sozialverträglichen Verkehrswende, um den Umweltschutz und wirtschaftliche Stabilität zu vereinen.

Salewa und die Vision der Verkehrswende

Heiner Oberrauch, Eigentümer von Salewa, setzt sich aktiv für eine Neuausrichtung des globalen Transports ein. Mit Blick auf das Verkehrsaufkommen vor seiner Haustür an der Brenner-Autobahn äußert er, dass der Transport von Menschen und Waren teurer werden müsse – zumindest solange fossile Brennstoffe genutzt werden.

Dies sei notwendig, um die globalen Emissions-Ziele zu erreichen. Salewa, als Teil der Oberalp-Gruppe, hat bereits konkrete Schritte unternommen, um diese Vision zu unterstützen. Beispielsweise verlagert das Unternehmen immer mehr seiner Produktion von Fernost nach Europa, um Transportwege zu verkürzen und die Belastung zu reduzieren.

Nachhaltigkeit im Fokus von Salewa

Salewa hat in den letzten Jahren viele nachhaltige Initiativen eingeführt, um seine Produktions- und Lieferketten zu verbessern. Oberrauch erklärt, dass etwa 50 % der Produktion inzwischen in Europa stattfinden.

Früher kamen 70 % der Produkte aus Asien, doch Oberrauch plant, diesen Anteil weiter zu senken. Diese Schritte zeigen, dass Salewa bestrebt ist, seine Nachhaltigkeitsziele nicht nur auf politischer Ebene zu fördern, sondern auch im eigenen Unternehmen konsequent umzusetzen.

Verkehr und Transport – ein globales Problem

Oberrauch sieht den zunehmenden Verkehr als eine der größten Herausforderungen unserer Zeit an. Besonders die Brenner-Autobahn, die als eine der Haupttransitrouten für den Güterverkehr von Deutschland nach Italien dient, stellt für ihn ein Symbol dieses Problems dar. Er fordert eine stärkere Besteuerung von fossilen Brennstoffen, um die Nutzung nachhaltiger Transportmittel zu fördern.

Dies würde laut Oberrauch auch eine Reduzierung des Flugverkehrs und eine bessere Nutzung regionaler Ressourcen zur Folge haben. „Kartoffeln müssen nicht quer durch Europa transportiert werden“, betont er im Interview, um die Notwendigkeit einer Reduktion überflüssiger Transporte zu unterstreichen.

Man sitzt an einem Schreibtisch. Neben ihm viele Sachen aus Holz wie ein kleines Haus, eine größeres Haus, ein Becher aus Holz mit Stiften und einer Schere

Soziale Verträglichkeit als Schlüssel zur Akzeptanz

Oberrauch hebt hervor, dass alle umweltpolitischen Maßnahmen sozialverträglich gestaltet werden müssen. Er verweist dabei auf politische Entwicklungen in Deutschland, wo radikale Umweltschutzmaßnahmen der Politik teilweise zu einem Aufschwung populistischer Parteien wie der AfD geführt haben.

Für Oberrauch ist klar: Die Bürger müssen auf die Veränderungen vorbereitet werden. Die Belastung darf nicht einseitig verteilt werden. So plädiert er für Steuersenkungen auf Arbeitseinkommen, um die Bevölkerung zu entlasten und gleichzeitig umweltfreundliche Maßnahmen zu finanzieren.

Salewa als Vorbild für die Industrie

Salewa setzt bereits viele dieser nachhaltigen Ideen um. Das neue Dynafit-Hauptquartier, das direkt an der Brenner-Autobahn in Bayern liegt, ist ein Beispiel für Oberrauchs Vision, nachhaltige Geschäftspraktiken mit wirtschaftlicher Vernunft zu vereinen.

Das markante Gebäude soll nicht nur funktional sein, sondern auch als Symbol für die Verbindung zwischen Wirtschaft und Natur dienen. Oberrauch erklärt, dass er es für wichtig halte, den Mitarbeitern ein Arbeitsumfeld zu bieten, das Naturverbundenheit und Nachhaltigkeit fördert.

Blick in einen Tunnel bei Nacht

Der Brennerbasistunnel als Hoffnung für die Zukunft

Ein zentrales Projekt, auf das Oberrauch große Hoffnungen setzt, ist der Brennerbasistunnel, der Österreich und Italien durch die Alpen hindurch verbinden wird. Oberrauch ist überzeugt, dass dieser Tunnel dazu beitragen wird, den Güterverkehr auf die Schiene zu verlagern und somit die Straßen zu entlasten.

Allerdings kritisiert er, dass Deutschland bei den notwendigen Anschlussprojekten noch hinterherhinkt. Um den Erfolg dieses Projekts zu gewährleisten, müssten alle beteiligten Länder gleichermaßen investieren und ihre Infrastrukturen ausbauen.

Fazit

Salewa und sein Eigentümer Heiner Oberrauch sind Vorreiter, wenn es darum geht, nachhaltige Produktionsprozesse und umweltfreundlichen Transport zu fördern. Oberrauch ist überzeugt, dass die Weltwirtschaft nur durch eine umfassende Verkehrswende ihre Klimaziele erreichen kann. 

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