Traditionsunternehmen Schmelzer Formentechnik meldet Insolvenz an: Auswirkungen auf die Region und den deutschen Mittelstand
Die Schmelzer Formentechnik GmbH & Co. KG, ein seit über einem Jahrhundert in Waldershof ansässiges Unternehmen, hat Insolvenz angemeldet. Diese Nachricht trifft nicht nur die Belegschaft hart, sondern wirft auch ein Schlaglicht auf die wachsende Zahl von Unternehmensinsolvenzen im deutschen Mittelstand. Die Mitarbeiter selbst erfuhren eher unüblich davon, dass das Traditionsunternehmen pleite ist.
Am 14. Februar 2025 ordnete das Amtsgericht Weiden i.d. OPf. die vorläufige Insolvenzverwaltung für die Schmelzer Formentechnik an. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Dr. Harald Schwartz bestellt. Die Belegschaft erfuhr zunächst durch interne Gerüchte von der finanziellen Schieflage, bevor eine offizielle Mitteilung der Geschäftsführung folgte. Während bislang konkrete Details zu den Ursachen der Insolvenz nicht bekannt sind.
Warum ist das Traditionsunternehmen plötzlich pleite?
Die Schmelzer Formentechnik ist eine von sechs Sparten der Schmelzer-Gruppe, die insgesamt 235 Mitarbeiter beschäftigt. In der betroffenen Sparte sind etwa 15 Mitarbeiter tätig. Die Bürgermeisterin von Waldershof, Margit Bayer, zeigte sich besorgt über die wirtschaftliche Lage des Unternehmens und kündigte an, gemeinsam mit der Geschäftsführung nach Lösungen zu suchen, um möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten.
Die Insolvenz der Schmelzer Formentechnik reiht sich in einen besorgniserregenden Trend ein. Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland steigt kontinuierlich an. Laut Statistischem Bundesamt stieg die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen im Januar 2025 um 14,1 % gegenüber dem Vorjahresmonat. Im November 2024 gab es 1.787 Unternehmensinsolvenzen, was einem Anstieg von 18,1 % im Vergleich zum November 2023 entspricht. Besonders betroffen sind Branchen wie Verkehr und Lagerei, Baugewerbe sowie das Gastgewerbe.
Was sind die Gründe für die Insolvenz?
Experten führen diesen Anstieg auf mehrere Faktoren zurück. Die anhaltende Wirtschaftsflaute, gestiegene Produktionskosten sowie eine unsichere Auftragslage belasten insbesondere mittelständische Unternehmen. Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) prognostiziert für das Jahr 2025 einen weiteren Anstieg der Unternehmensinsolvenzen um 15,5 % auf rund 25.400 Fälle. Diese Entwicklung könnte das Niveau der Finanzkrise von 2009 erreichen.
Für die Region Oberpfalz bedeutet die Insolvenz der Schmelzer Formentechnik nicht nur den möglichen Verlust von Arbeitsplätzen, sondern auch eine Schwächung der lokalen Wirtschaft. Es bleibt abzuwarten, welche Maßnahmen nun greifen, um die Auswirkungen auf die Belegschaft und die Region abzumildern und wie die Zukunft der Schmelzer-Gruppe aussieht.