Bargeldverzicht bei der Generation Z: Warum junge Menschen auf Cash verzichten – und es trotzdem lieben
Die Angst vor Diebstahl verändert das Zahlungsverhalten
Die Generation Z setzt zunehmend auf bargeldlose Zahlungen – doch dahinter steckt mehr als nur Bequemlichkeit. Diese Generation hat offenbar Angst vor Bargeld, beziehungsweise vor bestimmten Folgen. Eine aktuelle Studie von Talker Research zeigt, dass vor allem jüngere Menschen das Risiko eines Diebstahls fürchten und deshalb lieber auf digitale Zahlungsmethoden setzen. In der Umfrage unter 2000 US-Bürgern gaben rund 30 Prozent der 18- bis 27-Jährigen an, dass sie aus Sicherheitsgründen kaum Bargeld bei sich tragen.
Diese Sorge ist bei älteren Generationen weniger ausgeprägt: Während 26 Prozent der Millennials ähnliche Bedenken haben, sind es bei den Babyboomern nur 22 Prozent. Doch nicht nur Diebstahl spielt eine Rolle – ein Drittel der Gen Z befürchtet auch, Bargeld versehentlich zu verlieren.
Junge Menschen tragen mehr Bargeld bei sich als gedacht
Trotz der wachsenden Angst vor Bargeldverlust zeigt die Studie ein überraschendes Ergebnis: Die Generation Z trägt im Schnitt mehr Bargeld bei sich als ältere Generationen. Während junge Erwachsene im Durchschnitt 81,60 US-Dollar (ca. 75 Euro) mitführen, sind es bei den Babyboomern nur 47,70 US-Dollar (ca. 44 Euro). Ein Drittel der Gen Z gibt sogar an, regelmäßig Bargeld in der Tasche zu haben – mehr als bei den älteren Generationen.
Diese widersprüchlichen Zahlen zeigen, dass die Generation Z zwar vorsichtiger mit Bargeld umgeht, es aber noch nicht komplett aus dem Alltag verbannt hat. Dennoch zeigt eine Analyse der Federal Reserve aus dem Jahr 2024, dass der Trend in den USA generell Richtung bargeldlose Zahlung geht. Nur noch 16 Prozent aller Transaktionen erfolgen mit Bargeld, während Debit- und Kreditkarten über 60 Prozent der Zahlungen ausmachen.
TikTok-Hype um Bargeld: Cash-Stuffing als Sparmethode
Ein Social-Media-Trend zeigt jedoch, dass Bargeld gerade bei jungen Menschen ein Comeback erlebt. Der TikTok-Trend „Cash-Stuffing“ hilft Nutzern, ihre Finanzen besser zu organisieren. Dabei wird Bargeld in beschriftete Umschläge oder Hüllen aufgeteilt, um bestimmte Budgets festzulegen. Die Creatorin des Kanals „Budgetit“, die fast 164.000 Follower hat, zeigt in kurzen Videos, wie sie ihre Ausgaben verwaltet und so bewusst spart.
Finanzexperte Mathias Lebdig erklärt, dass die physische Präsenz von Bargeld Menschen hilft, ihr Geld bewusster auszugeben. Allerdings warnt er davor, hohe Summen zu Hause aufzubewahren. Während feste Kosten wie Miete weiter per Überweisung bezahlt werden, heben Anhänger des Trends ihr Geld für variable Ausgaben ab und zahlen es gezielt wieder ein.
Obwohl sich die Generation Z zunehmend von Bargeld verabschiedet, bleibt es für viele eine wichtige Kontrollmethode beim Umgang mit Geld. Der digitale Wandel wird das Bargeld weiter zurückdrängen, doch neue Spartrends zeigen: Komplett verschwinden wird es nicht.