Traditionsgeschäft schließt nach 48 Jahren: Ein weiterer Verlust für Dortmunds Westenhellweg
Die Dortmunder Innenstadt erlebt einen weiteren Rückschlag. Nach fast fünf Jahrzehnten schließt der Fachladen für Rasierbedarf „Bart ab“ am Westenhellweg 114 seine Türen. Damit endet erneut eine Geschichte zu einem Geschäft in der Innenstadt. Inhaberin Cornelia Niendorf plant, das Geschäft spätestens zum 30. November zu schließen. Hauptgründe sind der Rückgang der Laufkundschaft sowie die zunehmende Konkurrenz durch den Online-Handel.
Der obere Westenhellweg, einst eine belebte Einkaufsmeile, hat in den letzten Jahren an Attraktivität verloren. Viele Kunden ziehen die nahegelegene Thier-Galerie vor, wodurch traditionelle Geschäfte wie „Bart ab“ ins Hintertreffen geraten. Die abnehmende Frequenz und das veränderte Kaufverhalten der Kunden setzen dem Einzelhandel zu.
Die Schließung von „Bart ab“ ist kein Einzelfall
Bereits zuvor mussten etablierte Geschäfte wie „Appelrath Cüpper“ ihre Pforten schließen. Solche Entwicklungen werfen Fragen zur Zukunft des oberen Westenhellwegs auf. Während die Thier-Galerie weiterhin neue Shops anzieht, kämpfen traditionelle Ladenlokale ums Überleben. Immer wieder kommt es vor, dass das eine oder andere Geschäft in der Innenstadt schließt.
Ein weiteres Problem, das Niendorf anspricht, ist die Präsenz von Drogenkonsumräumen in der Nähe. Sie berichtet von unsicheren Zuständen und mangelnder Unterstützung seitens der Stadtverwaltung. Trotz mehrfacher Beschwerden habe sich die Situation nicht verbessert.
Die Kundenbewertungen von „Bart ab“ sind gemischt
Einige loben die kompetente Beratung und das vielfältige Sortiment, während andere die Preise und den Kundenservice kritisieren. Niendorf zeigt sich enttäuscht über negative Online-Bewertungen und betont, dass viele Kunden die Beratung im Laden nutzen, um anschließend online günstiger zu kaufen.
Die Schließung von „Bart ab“ ist symptomatisch für die Herausforderungen, denen der stationäre Einzelhandel in Zeiten des boomenden Online-Handels gegenübersteht. Die Kombination aus sinkender Laufkundschaft, steigenden Mieten und veränderten Konsumgewohnheiten stellt viele Traditionsgeschäfte vor existenzielle Probleme.
Rabatt zum Abschied
Für treue Kunden bietet „Bart ab“ derzeit einen Räumungsverkauf mit bis zu 20 % Rabatt an. Die genauen Schließungspläne hängen davon ab, wann sich ein Nachmieter für das Ladenlokal findet. Bis dahin bleibt ungewiss, wie sich der obere Westenhellweg weiterentwickeln wird sowie welche Maßnahmen ergriffen werden können, um den verbliebenen Einzelhandel zu unterstützen.
Die Stadt Dortmund steht vor der Herausforderung, die Attraktivität ihrer Einkaufsstraßen zu erhalten sowie gleichzeitig den Bedürfnissen moderner Konsumenten gerecht zu werden. Es bleibt abzuwarten, welche Strategien entwickelt werden, um den traditionellen Einzelhandel zu stärken und Leerstände zu vermeiden.