Alarmierender Auftragsmangel: Druck steigt und Deutschlands Selbstständige befinden sich in der Krise
Immer mehr Selbstständige in Deutschland kämpfen mit fehlenden Aufträgen. Das Ifo-Institut schlägt Alarm. Die wirtschaftliche Lage verschlechtert sich zunehmend, und eine Erholung ist nicht in Sicht. Jeder Zweite klagt über Auftragsmangel, sodass davon gesprochen werden kann, dass nicht nur der Druck auf Deutschlands Selbstständige steigt, sondern auch von einer Notlage die Rede ist.
Die wirtschaftliche Situation vieler Selbstständiger hat sich zu Beginn des Jahres 2025 weiter verschlechtert. Laut einer aktuellen Umfrage des Münchner Ifo-Instituts meldeten 50,5 Prozent der Selbstständigen einen akuten Auftragsmangel. Dies ist ein erneuter Anstieg gegenüber den 48,5 Prozent im Oktober 2024 und 45,3 Prozent im Vorjahr. „Die Auftragspolster bei den Selbstständigen schmelzen förmlich dahin“, erklärt Ifo-Expertin Katrin Demmelhuber. „Damit einhergehende Umsatzrückgänge geben Anlass zur Sorge.“ Besonders betroffen sind kleine Unternehmen und Freiberufler, die oft nur über geringe finanzielle Rücklagen verfügen.
Geschäftsklima auf Tiefpunkt – Keine Besserung in Sicht
Das wirtschaftliche Klima für Selbstständige ist düster. Der „Jimdo-Ifo-Geschäftsklimaindex“, der speziell kleine Unternehmen sowie Einzelunternehmer erfasst, fiel im Januar auf minus 24,9 Punkte – ein neuer Tiefstand. „Der wirtschaftliche Sinkflug setzt sich fort“, so Demmelhuber. Während die aktuelle Geschäftslage von den Befragten schlechter bewertet wurde als zuvor, blieben auch die Erwartungen für die kommenden Monate auf einem extrem pessimistischen Niveau.
Die angespannte Lage der Selbstständigen spiegelt die wirtschaftliche Gesamtsituation wider. Die deutsche Wirtschaft schrumpfte 2024 um 0,2 Prozent, nachdem sie bereits 2023 mit einem Minus von 0,3 Prozent in der Rezession steckte. Sollte sich dieser Negativtrend 2025 fortsetzen, droht Deutschland die längste Konjunkturflaute der Nachkriegszeit. Während der Druck auf Deutschlands Selbstständige enorm steigt.
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) prognostiziert für 2025 ein weiteres Minus von 0,1 Prozent. Das ist eine düstere Aussicht für Unternehmer und Freiberufler. „Wenn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht verbessert werden, sehen wir langfristige Schäden für den Mittelstand“, warnen Ökonomen.
Was bedeutet das für Selbstständige?
Angesichts der anhaltenden wirtschaftlichen Schwäche müssen sich Selbstständige auf anhaltend schwierige Zeiten einstellen. Der Rückgang von Aufträgen, steigende Betriebskosten und eine schwache Binnennachfrage stellen Existenzgründer sowie kleine Unternehmen vor enorme Herausforderungen.
Während größere Unternehmen oft staatliche Unterstützungsmaßnahmen oder alternative Finanzierungsquellen nutzen können, fehlen solche Möglichkeiten vielen Solo-Selbstständigen. Branchenverbände fordern daher gezielte Maßnahmen zur Entlastung von Kleinstunternehmen und Freiberuflern.
Die Zahlen sind alarmierend, und eine Trendwende scheint vorerst nicht in Sicht. Deutschlands Selbstständige stehen vor einem schwierigen Jahr 2025 – mit unsicheren Perspektiven sowie einem hohen Risiko für viele Existenzen. Politik und Wirtschaft sind gefordert, um einen weiteren Abwärtstrend zu verhindern und die Selbstständigkeit als tragende Säule der Wirtschaft zu stabilisieren.