Zerschlagung droht: Google soll Chrome verkaufen

Das Google Gebäude in Silicon Valley.
© iStock.com / AlexKane
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Das sind Hammer-Nachrichten, allerdings nicht im positiven Sinne. Laut Berichten soll Google massiv unter Druck gesetzt werden, Chrome zu verkaufen.

Warum soll Google Chrome verkaufen?

Droht Google die Zerschlagung? In den USA nimmt der Druck auf die Tech-Giganten weiter zu. Das US-Justizministerium drängt darauf, dass Google Chrome verkaufen soll und so seine dominierende Stellung im Suchmaschinenmarkt verliert. Dafür könnte ausgerechnet der Chrome-Browser geopfert werden. Sollte es so weit kommen, wäre das eine der größten Umwälzungen in der digitalen Welt seit Jahren.

Das US-Justizministerium sieht Chrome als einen der zentralen Hebel, mit dem Google seine marktbeherrschende Stellung in der Online-Suche sichert. Der Browser dominiert weltweit mit einem Marktanteil von über 60 Prozent. Die Behörde argumentiert, dass Google Chrome nutzt, um seine eigene Suchmaschine als Standard zu setzen – und damit Konkurrenten systematisch benachteiligt.

Schon 2024 hatte ein US-Bundesgericht unter Richter Amit P. Mehta festgestellt, dass Google seine Monopolstellung missbraucht. Ein besonderer Kritikpunkt: Google zahlt Milliarden an Unternehmen wie Apple und Mozilla, damit die Google-Suche als Standard voreingestellt bleibt. Dies verhindere echten Wettbewerb, so die Argumentation der US-Regierung.

Google unter Druck

Google hält die Forderung für überzogen. Der Konzern argumentiert, dass Partner wie Apple und Mozilla weiterhin freie Wahl hätten, mit wem sie Verträge schließen. Zudem sieht sich Google als Opfer einer „interventionistischen Agenda“ der US-Regierung, die Tech-Riesen stärker regulieren will.

Dennoch steht für Google viel auf dem Spiel. Sollte der Chrome-Browser tatsächlich verkauft werden, würde das tief in die Struktur des Unternehmens eingreifen. Ohne Chrome könnte Google deutlich weniger Kontrolle über den Traffic im Netz haben – und alternative Suchmaschinen wie Bing oder DuckDuckGo hätten bessere Chancen, Marktanteile zu gewinnen.

Was bedeutet das für Nutzer?

Sollte Chrome verkauft werden, könnte sich das Surfverhalten von Millionen Menschen weltweit ändern. Neue Eigentümer könnten andere Geschäftsmodelle verfolgen oder sogar alternative Suchmaschinen als Standard setzen. Auch Updates, Datenschutzrichtlinien und die Integration mit anderen Google-Diensten könnten sich massiv verändern.

Die finale Entscheidung fällt frühestens im April 2025, wenn Richter Mehta die Argumente beider Seiten anhört. Sollte sich das Justizministerium durchsetzen, könnte das ein Präzedenzfall sein – und den Anfang einer umfassenden Zerschlagung von Google markieren.

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