US-Tech-Konzerne investieren in afrikanische Start-ups

Mann hält Tablet in der Hand
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Afrika erlebt einen bemerkenswerten Anstieg von Investitionen in seine Start-up-Szene. Und das trotz der globalen wirtschaftlichen Herausforderungen. Während weltweit viele Start-ups aufgrund von Rezessionsängsten sinkende Investitionen verzeichnen, zeigt sich Afrika, insbesondere Länder wie Kenia, Südafrika, Marokko und Nigeria, als Ausreißer mit wachsender finanzieller Unterstützung.

Uber, Amazon und Netflix investieren in Afrika

Große US-Tech-Konzerne wie Uber, Amazon, Netflix und Mastercard investieren zunehmend in afrikanische Start-ups. Diese Investitionen spiegeln das wachsende Vertrauen in das wirtschaftliche Potenzial des Kontinents wider. Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass Afrika bis 2050 die am schnellsten wachsende Bevölkerung weltweit haben wird. Eine demografische Entwicklung, die den Kontinent zu einem besonders attraktiven Markt, insbesondere in Sektoren wie Mobilität und Fintech, macht.

Wann erreicht Afrika eine Einwohnerzahl von 2 Milliarden Menschen?

Die Einwohnerzahl von Afrika erreicht im Jahr 2023 geschätzt rund 1,48 Milliarden Menschen. Damit hat sich die Gesamtbevölkerung in Afrika seit 1950 mehr als versechsfacht.

Statistik: Afrika: Entwicklung der Gesamtbevölkerung von 1950 bis 2023 und Prognosen bis 2050 (in Millionen)

Die Milliardengrenze bei der Gesamtbevölkerung des afrikanischen Kontinentes wurde geschätzt erstmals im Jahr 2008 überschritten. Seither steigt die Einwohnerzahl weiter an, auch wenn das Bevölkerungswachstum in Afrika sich verlangsamt. Laut Prognose wird die Einwohnerzahl in Afrika um das Jahr 2038 herum die Grenze zu zwei Milliarden Einwohner überschreiten. Im Jahr 2100 könnte die Gesamtbevölkerung des afrikanischen Kontinentes auf bis zu 3,81 Milliarden Menschen wachsen.

Uber sponsort nigerianisches Start-up mit 100 Millionen Dollar

Ein Beispiel für ein aufstrebendes nigerianisches Start-up ist das Unternehmen Moove, das Ratenzahlungen für Autokäufe ermöglicht und von Uber 100 Millionen Dollar erhielt.

Ebenso beteiligt sich Netflix-Gründer Reed Hastings an SunCulture, einem kenianischen Start-up für solare Wasserpumpen.

Visa und Mastercard haben in den letzten zwei Jahren mehrere hundert Millionen Dollar in afrikanische Unternehmen investiert, während Amazon-Gründer Jeff Bezos bereits seit vier Jahren in das ghanaische Fintech Chipper Cash investiert.

Kenia, Nigeria, Südafrika und Ägypten dominieren Szene

Das afrikanische Start-up-Ökosystem reift zunehmend, was sich in einem wachsenden Anteil von Kreditfinanzierungen zeigt. Dieser lag 2024 bei über einem Drittel der Investitionen. Trotz eines Rückgangs der Gesamtinvestitionen um 60 % im ersten Halbjahr 2024 fließt immer noch mehr Kapital in afrikanische Start-ups als 2019. Kenia, Nigeria, Südafrika und Ägypten dominieren dabei die Szene.

Nairobi ist Zentrum für Start-ups

Nairobi, die Hauptstadt Kenias, hat Lagos als führendes Zentrum für Start-ups in Afrika abgelöst, was auf verbesserte Infrastruktur, Glasfasernetze und die Digitalisierung von Behörden zurückzuführen ist. Ein Beispiel hierfür ist das kenianische Start-up Nakili, das kleinen Unternehmen eine digitale Management-Plattform bietet und für das Africa Accelerator-Programm von Google ausgewählt wurde.

Besonders erfolgreich ist auch die Fintech-Branche. Sechs der sieben afrikanischen Einhörner stammen aus diesem Bereich. Ein Beispiel ist das mobile Bezahlsystem Momo des südafrikanischen Telekommunikationskonzerns MTN, in das Mastercard 200 Millionen Dollar investierte.

Mobiles Bezahlen ist in Afrika weit verbreitet, wie das Beispiel MPesa in Kenia zeigt, das von Millionen von Nutzern im Land verwendet wird.

Wachsende Bedeutung Afrikas für den E-Commerce

Afrika entwickelt sich zunehmend zu einem vielversprechenden Markt für den E-Commerce, unterstützt durch eine mobile Konnektivität von 100 % und eine Internetpenetration von über 40 %. Mit 11,5 % der weltweiten Internetnutzer trägt der Kontinent erheblich zur globalen Bedeutung des E-Commerce bei.

Der afrikanische E-Commerce-Markt zeigt ein starkes Wachstum, mit prognostizierten Umsätzen von rund 31,82 Milliarden Euro bis 2025. Plattformen wie Jumia und Takealot tragen wesentlich zur Popularität des Online-Shoppings bei.

Politische Instabilität ist eine Herausforderung

Trotz des Wachstums gibt es auch einige Herausforderungen. So gibt es etwa eine politische Instabilität und eine recht angespannte Wirtschaftslage in Afrika. Dies führt auch unmittelbar zu strengeren Anforderungen für Investitionen, sodass auch lokale Investoren eine große Rolle spielen.

Insgesamt allerdings zeigt die wachsende Investitionstätigkeit ganz klar, dass Afrika trotz globaler Herausforderungen ein vielversprechender Markt für Technologie und Innovation ist und auch in naher Zukunft noch sein wird. Die Kombination aus einer jungen, wachsenden Bevölkerung und zunehmender technologischer Reife macht den Kontinent zu einem attraktiven Ziel für Investoren. Und zwar weltweit.

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