Threads ist derzeit der größte Konkurrent für Twitter. Die User-Zahlen sind gleich in den ersten Stunden nach der Zulassung explodiert. Doch in Europa ist Threads nicht erlaubt. Die Gründe sind im DMA (Digital Market Act) der EU zu finden und haben mit der Einstufung von Meta als „Gatekeeper“ zu tun.
Was ist Threads?
Threads gilt derzeit als größter Konkurrent zu Twitter. Am 05. Juli 2023 ging die App in den USA und im Vereinigten Königreich online. Innerhalb der ersten Stunden gab es bereits mehr als eine Million Nutzer. Instagram hat dabei sehr geholfen, da Threads eine enge Verbindung zu diesem Netzwerk hat. Instagram-Nutzer können sich ganz einfach mit den Instagram-Daten bei Threads einloggen.
Wird Threads Twitter ablösen?
Am 5. Juli 2023 ist die Meta-App online gegangen. Knapp die Hälfte der potenziellen Twitter-Nutzer in den USA könnten mit der neuen App abgeworben werden. Zu diesem Schluss kam eine Umfrage, die von Ipsos im Juli 2023 durchgeführt wurde. Die folgende Statistik zeigt, dass 17 % der Befragten sehr wahrscheinlich Twitter verlassen, weitere 29 % halten dies für eher wahrscheinlich. Nur 30 % der Befragten gaben an, dass es unwahrscheinlich sei, dass sie ihre Aktivitäten von Twitter auf Threads verlagern werden.
Threads-Nutzung
Gleich nach der Veröffentlichung der Meta-App Thread konnten in Indien 54,2 Millionen Downloads erreicht werden. Das entspricht etwa einem Drittel der gesamten Downloads. In Brasilien wurden 36,4 Millionen Downloads verzeichnet, wie die folgende Statistik zeigt.
Was bietet Threads?
Threads bietet Communitys die Möglichkeit, über alles zu diskutieren, was sie interessiert. Genau wie bei anderen Apps, können User ihren Idolen folgen, eigene Gemeinschaften bilden oder Kommentare abgeben. Bei der Nutzung kann derselbe Benutzername wie bei Instagram verwendet werden. Nutzer können auch entscheiden, ob sie den selben Konten folgen wollen, denen sie bereits auf Instagram beigetreten sind. Textbeiträge bis zu 500 Zeichen sowie Fotos und Videos mit einer maximalen Länge von fünf Minuten können geteilt werden. Momentan können noch keine Direktnachrichten eingebaut werden, doch es wird daran gearbeitet, dass die Meta-App zukünftig mit den offenen, interoperablen sozialen Netzwerken kompatibel sein wird.
Threads in Deutschland derzeit nicht zugelassen
Die Meta-App ist in Europa nicht zugelassen. Kurzfristig machte es ein kleiner Umweg Usern möglich, die App auch in Deutschland auszuprobieren. Android-Nutzer konnten sich Threads im Google Play Store herunterladen. Die App ist eingedeutscht und konnte mit dem eigenen Instagram-Account verknüpft werden. Wer ein iPhone hat, musste einmalig das Land wechseln und in die USA und nach Großbritannien reisen. Dort ist die App von Meta offiziell verfügbar. Seit dem 14. Juli kann Threads aber aus Deutschland so nicht mehr genutzt werden, selbst wenn ein VPN aktiv ist. Zahlreiche Fehlermeldungen erscheinen, wenn die App bereits geladen wurde. Die Meta-App ist und bleibt derzeit in Europa nicht zugelassen.
Wann kommt Threads nach Europa?
„Wir arbeiten daran, Threads in weiteren Ländern auf den Markt zu bringen und werden laufend prüfen, das Produkt auch in Europa anzubieten“, gibt Meta bekannt. „Auch aufgrund offener regulatorischer Fragen haben wir uns entschieden, Threads noch nicht in Europa anzubieten“, wurde weiter ausgeführt. Die Gesetze in Europa sind komplex und erschweren die Einführung maßgeblich. Warum genau, wird nicht bekanntgegeben. Anzunehmen ist, dass der Digital Market Act, kurz DMA, ein umfangreiches Problem verursacht. In diesem Act gilt Meta als ein sogenannter Gatekeeper, was wiederum mit bestimmten Regeln verbunden ist.
Was beinhaltet die DMA und was ist ein Gatekeeper?
Firmen, die unter dem DMA in der EU als Gatekeeper eingestuft werden, sind zum Beispiel Alphabet, Amazon, Apple, TikTok, Meta, Microsoft und Samsung. Diese 7 Unternehmen haben in den vergangenen drei Jahren 7,5 Milliarden Euro Umsatz in der EU gemacht oder eine Marktkapitalisierung von mehr als 75 Milliarden Euro erreicht. Sie sind auch in mehr als drei Mitgliedsstaaten der EU aktiv und haben mehr als 45 Millionen monatlich aktive Endnutzer oder 10.000 jährlich aktive Geschäftskunden.
Bei Threads geht es konkret um das Kombinieren von persönlichen Daten zwischen verschiedenen Anbietern, ohne dem Nutzer eine Wahl zu überlassen. Der Login gelingt, wie oben beschrieben, über den Instagram-Account. Ein eigener Login ausschließlich für Threads ist im Moment nicht möglich.
Aussicht für die Einführung
Im September 2023 wird die EU die Erklärungen der Unternehmen prüfen und entscheiden. Es bleibt also weiterhin offen, ob Threads in Europa zugelassen wird, oder nicht.