Dramatischer Aktienrückgang weltweit

Nahaufnahme eines Börsendisplays
Inhaltsverzeichnis

Weltweit erleben die Aktienmärkte derzeit einen drastischen Rückgang. Vor allem der japanische Markt ist besonders stark betroffen. Der Nikkei, der wichtigste Aktienindex Japans, rutschte um ganze 12 % ab, was bei den Börsianern den schlimmsten Tag seit 35 Jahren markierte. Verstärkt wurde der Rückgang zusätzlich durch eine Reihe weiterer Faktoren.

Massiver Absturz – Wo liegen die Gründe?

Als einen wesentlichen Grund für den Rückgang kann man die Geldpolitik der US-Notenbank (Fed) nennen. Diese hält die Zinssätze nämlich seit einiger Zeit auf einem ziemlich hohen Niveau. Die Motivation dazu liegt darin, die Inflation zu bekämpfen. Der aktuelle Leitzins liegt bei 5,0 bis 5,25 %. Experten fürchten, dass diese hohe Zinspolitik die amerikanische Wirtschaft irgendwann in eine Rezession überleiten könnte. Weniger aussichtsreiche Arbeitsmarktdaten befeuern jegliche Ängste.

Zusätzlich sei daran gedacht, dass die Konjunktur auch in vielen anderen Regionen, einschließlich Europa, schwächelt, was zu einem Rückgang der Aktienmärkte weltweit führt. In Deutschland und den USA sind die Kurse ebenfalls gefallen, wobei die Tech-Aktien besonders stark unter Druck geraten sind. Die großen Technologieunternehmen, die als Glorreiche Sieben bekannt sind, sprich, Apple, Amazon, Alphabet (Google), Meta (Facebook), Microsoft, Tesla und Nvidia, haben zuletzt einen signifikanten Rückgang erlebt. Das hat den gesamten Markt belastet.

Die schwierige Situation Japans

Auch Japan steht derzeit unter massivem Marktdruck. Nachdem der Nikkei-Index kürzlich ein Rekordhoch erreicht hat, das seit 1989 nicht mehr erreicht wurde, erlebte er nun einen deutlichen Absturz. Eine Entwicklung, die auf mehrere Faktoren zurückzuführen ist: Zum einen sorgt die globale Konjunkturabkühlung, die die exportorientierte japanische Wirtschaft belastet, für eine Verringerung der Exportzahlen. Zum anderen hat der starke Yen, der sich als „sicherer Hafen“ etabliert hat, japanische Exportprodukte verteuert und belastet Unternehmen, die stark auf Exporte angewiesen sind.

Auch Investoren, die sich durch günstige Finanzierung in Japan Mittel im Ausland angelegt haben (Carry Trade), sehen sich mit höheren Kosten konfrontiert. Zudem haben die Zinserhöhungen der Bank of Japan die Situation verschärft.

Mittlerweile hat sich der japanische Aktienmarkt zwar wieder erholt. Und das schneller als erwartet. Dennoch dürfte er zukünftig weiterhin Schwankungen unterliegen.

Zalando führt DAX-Spitze an

„Seit seinem Hoch am vergangenen Donnerstag hat der DAX in der Spitze 1.400 Punkte nachgegeben. Unterm Strich bleibt ein Drei-Tages-Verlust von 1.167 Zählern, der größte seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie 2020. Auslöser waren Sorgen bezüglich der konjunkturellen Entwicklung“, berichtet das Handelsblatt.

In Deutschland rückt die Aufmerksamkeit zudem erneut verstärkt auf die laufende Berichtssaison der Unternehmen. An der Spitze des DAX verzeichneten die stark schwankenden Aktien von Zalando einen Anstieg von über 5 %. Laut der kanadischen Bank RBC übertraf das operative Ergebnis die Erwartungen. Die Entwicklung der Bruttomargen sei vielversprechend.

Im MDax gehörten die Aktien des Großküchenausrüsters Rational zu den größten Gewinnern und legten um 4,6 % zu.

Saudi Aramco: Weltweit größter Börsengang

Der Börsengang von Saudi Aramco ist mit einem Emissionsvolumen von rund 25,6 Milliarden US-Dollar der weltweit größte Börsengang (Stand: 2024). Der Börsengang des saudi-arabischen Ölkonzerns fand im Dezember 2019 an der Börse von Riad (Tadawul) statt. Beim Börsengang der Alibaba Group an der New Yorker Wall Street (kurz NYSE) wurde im September des Jahres 2014 ein Emissionsvolumen in Höhe von rund 21,77 Milliarden US-Dollar verzeichnet. Damit landet der Börsengang des chinesischen Onlinehändlers auf dem zweiten Platz des abgebildeten Rankings.

Diese folgende Statistik zeigt die 25 größten jemals durchgeführten Börsengänge von Unternehmen weltweit nach dem Emissionsvolumen (Stand: April 2024).

Statistik: Größte Börsengänge weltweit nach Emissionsvolumen

Marktlage bleibt insgesamt volatil

Die weltweiten Marktverwerfungen führen auch zu einem Rückgang bei anderen Anlageklassen. Der Goldpreis, normalerweise ein sicherer Hafen in unsicheren Zeiten, ist leicht gesenkt worden. Kryptowährungen sind ebenfalls betroffen. Der Bitcoin-Kurs fiel kürzlich auf den niedrigsten Stand seit Februar.

Insgesamt deuten die aktuellen Entwicklungen auf eine anhaltende Unsicherheit an den globalen Märkten hin. Die US-Börsen stehen vor Schwierigkeiten, während der japanische Markt weiterhin unter den bestehenden wirtschaftlichen Herausforderungen leidet. Der Markt bleibt damit insgesamt volatil und Anleger sollten ihre Strategien wohl besser mehrfach überdenken und gegebenenfalls anpassen.

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