Ungarn in der Krise: Extreme Inflation schwächt die Wirtschaft enorm

Blick auf die Hauptstadt von Ungarn, Budapest
Inhaltsverzeichnis

Ungarn ist in einer gewaltigen Krise. Die Ursachen sind vielfältig. Viele Ungarn geben Amerika die Schuld und auch dem Krieg in der Ukraine. Der Großteil der Verantwortung liegt aber beim Präsidenten des Landes, der Schuld an dieser verheerenden Situation in Ungarn hat. Millionen an EU-Geldern für angebliche Infrastrukturprojekte wurden veruntreut. Bereichert haben sich Orbáns Vertraute. Die Gesellschaft leidet darunter gewaltig. Die Lebensmittel-Inflation ist derzeit auf 45,9 Prozent und somit die höchste Lebensmittel-Inflation in der EU. 

Die Rolle von Orbán

Der Staat trägt laut vieler Expertenmeinungen die Schuld am Desaster von Ungarn. Einer der Gründe ist die Preisbremse, die Orbán vor seiner Wahl eingeführt hat. Die Preise für Lebensmittel und Treibstoff wurden gedeckelt. Doch sobald Orbán wieder an der Macht war, sind diese gefallen. Der Preisdruck war enorm – die Preisbremse hat sich ins Gegenteil verkehrt. Die Ärmsten im Land – und es gibt sehr viele davon – die eigentlich beschützt werden sollten, leiden am allermeisten. Der Staat verdient jedoch noch immer – egal wie schlecht es den Armen geht. Die Mehrwertsteuereinnahmen sind deutlich gestiegen. 

Thierry Monasse/Getty Images News via Getty Images

Inflation in Höhe von 26 Prozent 

Insgesamt beträgt die Inflation in Ungarn knapp 26 Prozent. In anderen EU-Ländern fällt die Inflation deutlich geringer aus. Doch Orbán ist sich sicher, dass nur die Sanktionen der EU gegen Russland dies in seinem Land verursacht haben. Ungarn, unter der Führung von Orbán, ist prorussisch eingestellt. Die Fides-Regierung spricht sogar von einer „Sanktionen-Inflation“.

Orban ist verantwortlich für die Armt in Ungarn. Er und seine Regierungsfreunde haben sich massiv an EU-Geldern bereichert.

Der Staat braucht dringend Geld 

Der ungarische Haushalt benötigt dringend Geld, das von Seiten der EU auch zugesagt wurde. Allerdings gibt es Kontroversen um die Rechtsstaatlichkeit und wegen Korruption. Die Mittel der EU wurden bis zur Klärung eingefroren. 22 Milliarden Euro liegen derzeit auf Eis, solange nicht sichergestellt ist, dass die Gelder (wieder) korrumpiert werden.

Es ist mittlerweile bekannt, dass EU-Projekte, die in Ungarn finanziert worden waren, letztendlich nicht umgesetzt wurden. Das Geld ging in die Stadtverwaltungen auf dem Land und wurde von der Regierung gesteuert. Parteifreunde besetzen die Entscheidungspositionen in den Gemeinden und so wurde das Geld fair unter den Fides-Regierungsmitgliedern aufgeteilt und demnach nicht investiert. 

Die Armut in Ungarn breitet sich aus. Die Mittelschicht ist stark davon betroffen.

Inflation trifft die Ärmsten 

Die hohe Inflation trifft wieder einmal die Ärmsten, die vorwiegend in ländlichen Regionen leben. Sie können sich Lebensmittel weder in ausreichender Menge noch in ausreichender Qualität leisten. Teilweise können sie auch nicht zu den großen Lebensmittelläden fahren und sind auf die kleinen Märkte in den Dörfern angewiesen. Diese haben jedoch keine wirkliche Konkurrenz, was zur Folge hat, dass auch hier die Preise extrem gestiegen sind. Noch dazu ist die Auswahl sehr gering. Tatsächlich verhungern Menschen in Österreichs Nachbarstaat, weil die ärmsten Ungarn bei den derzeitigen Preissteigerungen nicht mehr über die Runden kommen. 

Prognose lautete ganz anders 

Bis 2030 wollte Ungarn Österreich wirtschaftlich überholen. Es sollte keinen Unterschied mehr geben, der wahrgenommen werden könnte, wenn man über die Grenze von Österreich nach Ungarn kommt, war das große Ziel. Doch es ist deutlich anders gekommen. Ungarns Regierung wollte die Warnsignale für diese Wirtschaftskrise nicht wahrnehmen oder anders ausgedrückt, hat diese einfach ignoriert. Die Mittelschicht in Ungarn hat dies immens getroffen, denn sie gehören jetzt auch zu den von Armut betroffenen Menschen. 

Die Preisdeckelung ist in die falsche Richtung gegangen und belastet das Land jetzt massiv.

Der wichtigste Grund ist die ungarische Regierungspolitik 

Ungarn ist zu 100 Prozent von russischer Energie abhängig, dies hat sicher auch Auswirkungen auf die Entwicklung der Wirtschaft gehabt. Auch dass die Zentralbank den Leitzins nicht aggressiv genug hochgeschraubt hat, sei ein weiterer Punkt. Doch der Ausgabenrausch, den Orbán vor seiner Wahl veranstaltet hat, ist der wirkliche Grund für diese extreme Teuerungsexplosion. 

Orbán hat die Medien in der Hand 

Für Ungarn ist es sicher ein Problem, dass sich Orbán in seiner zweiten Amtszeit auch die Medien regierungstreu geformt hat. Es gibt nahezu keine unabhängigen Medien mehr in Ungarn. Speziell für Menschen, die keine Fremdsprachenkenntnisse haben, insbesondere kein Deutsch oder Englisch können, ist dies ein gravierender Nachteil, da sie nur Informationen in ungarischer Sprache bekommen. Damit teilen sie die Ansichten der Regierung, da sie ja nur diese kennen. Eine wirkliche Teufelsspirale.

Wie kommt Ungarn aus der Krise?

Orbán hat einen hervorragenden Plan für Ungarn. Er setzt auf die Einstellung der Menschen. Er sagt, dass Ungarn keine Hilfsgelder von der EU benötigt. Die Ungarn seien ein hartes Volk. Ein Volk, das etwas aushält und daher lautet seine Empfehlung: Mehr arbeiten!  

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