Österreichisches Start-up entwickelt Sensor gegen Flugturbulenzen

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Um über 80 Prozent will das in Österreich ansässige Start-up Turbulence Solutions Flugturbulenzen zukünftig reduzieren. Schon im nächsten Jahr könnten die ersten Sensoren dafür zum Einsatz kommen.

Wenn es während eines Fluges zu Turbulenzen kommt, kann das für die Passagiere ziemlich beunruhigend sein. Auch wenn sie in den meisten Fällen zum Glück unbedenklich sind, können Flugturbulenzen bei vielen Menschen Angst oder gar Panik auslösen.

Um diese Gefahr auf ein Minimum zu reduzieren, tüftelt das österreichische Start-up-Unternehmen Turbulence Solutions bereits seit einiger Zeit an einem neuen Sensor, der etwaigen Turbulenzen gegensteuert und diese sofort abmildert. Das Österreichische Forschungsförderungsinstitut (FFG) hat sich diesem vielversprechenden Projekt bereits angenommen und unterstützt das Unternehmen mit Förderungen.

So funktioniert die Technologie zur Reduktion von Flugturbulenzen

Die von Turbulence Solutions entwickelten Sensoren zur Reduktion von Flugturbulenzen werden ungefähr einen halben Meter vor dem Flügel angebracht. Im Falle von auftretenden Turbulenzen reagiert der Sensor umgehend, indem er die Störungen erkennt und die notwendige Stärke der Gegenreaktion berechnet. Anschließend schlagen die sich in den Flügeln befindenden kleinen Klappen dementsprechend aus und mildern die Turbulenzen effektiv.

Das Patent für diese spezielle Technologie besitzt das österreichische Start-up bereits. Um die auch unter dem Namen „Turbulence Cancelling“ bekannte Methode zukünftig einsetzen zu können, bedarf es jedoch noch geringe Modifikationen an den Landeklappen von Flugzeugen. So müssten diese etwa um kleine zusätzliche Klappen ergänzt werden.

2024 erste Sensoren im Einsatz

Die ersten Flugzeuge könnten bereits zu Beginn des nächsten Jahres mit dem Sensor von Turbulence Solutions ausgestattet werden. Konkret spekuliert man damit, den Sensor an 100 Flugzeugen zu testen. Den Anfang werden mit hoher Wahrscheinlichkeit sogenannte „High-Performance-Leichtflugzeuge“ machen. Dabei handelt es sich um kleine Flugzeuge, die Platz für lediglich zwei Personen bieten und vorwiegend für geschäftliche Zwecke eingesetzt werden. Im Vergleich zu großen schweren Flugzeugen, sind kleinere leichtere nämlich viel öfter von Turbulenzen betroffen.

Ab 2030 vielleicht schon bei Linienflügen

Theoretisch könnte die Turbulence Solutions-Technologie gegen Flugturbulenzen bei kleinen Flugzeugen ebenso wie bei großen Linienfliegern eingesetzt werden. Die Flugzeugtype sei nicht von Bedeutung, so András Gálffy, Gründer von Turbulence Solutions. Dennoch würde man mit Zweisitzern beginnen. Zum einen, weil diese Flugturbulenzen vergleichsweise viel stärker ausgesetzt sind, zum anderen, weil der Zertifizierungsaufwand bei Zweisitzerflugzeugen um einiges geringer ist. Frühestens 2027 rechnet man mit dem Einsatz der Anti-Flugturbulenzen-Technologie jedoch auch bei Linienflugzeugen.

Passagierflugzeug bei Boarding-Prozess an einem Flughafen

Auch wirtschaftliche Vorteile

Die von Turbulence Solutions entwickelte Technologie könnte nicht ausschließlich nur für Passagiere von Vorteil sein, auch aus wirtschaftlicher Sicht könnten Fluganbieter davon profitieren. So könnte man dank der Anti-Turbulenzen-Sensoren auch einiges an Treibstoff einsparen. Auch müssten Lufträume bei prognostizierten Turbulenzen nicht mehr umflogen werden, was ebenso mit einem zeitlichen Aufwand und eventuell höheren Kerosinkosten zusammenhängt.

Klimafördernd dank Reduktion von CO2

Auch im Hinblick auf die Ökobilanz dürften die neuen Flugsensoren positive Auswirkungen haben. Werden Kleinflugzeuge mit dem Turbulence Solutions-Verfahren ausgerüstet, könnte ihre Aerodynamik erheblich verbessert werden und die CO2-Emissionen allgemein um bis zu 10 Prozent reduziert werden.

CO2-Verschmutzungszeichen. Emissions-Smog-Wolkensymbol auf blauem Hintergrund des bewölkten Himmels.

Warum kommt es überhaupt zu Flugturbulenzen?

Flugturbulenzen sind auf unregelmäßige Luftströmungen zurückzuführen, die durch verschiedene Faktoren wie atmosphärische Bedingungen, Geländeformationen oder Veränderungen in der Geschwindigkeit und Richtung des Windes verursacht werden. Sie können auf unterschiedliche Arten auftreten. Ein Beispiel wäre etwa durch Wirbelbildungen hinter Bergen oder Gebäuden, durch Windböen oder durch den Einfluss von unterschiedlichen Luftmassen.

Oft sind Flugturbulenzen für die sich an Bord befindenden Passagiere zwar unangenehm, Grund zur Sorge sind sie in den häufigsten Fällen jedoch glücklicherweise nicht. So sind moderne Flugzeuge in der Regel so konzipiert, dass sie Turbulenzen gut bewältigen und sichere Flüge gewährleisten können. Und dank fortschreitender Technik könnten sie zukünftig vielleicht schon bald auf ein Minimum reduziert werden.

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