BioNTech, ein führender Pharma-Konzern, verkündete im August 2023, dass das Unternehmen einen Verlust in Höhe von 190 Millionen Euro zu verzeichnet hat.
Milliarden Umsatz während Corona
Während der Pandemie erzielte der Mainzer Pharmakonzern beeindruckende Umsätze. Es wurden große Mengen an Corona-Impfstoff produziert, allerdings ist die Nachfrage nun deutlich zurückgegangen. Die Zahlen für das zweite Quartal 2023 sind enttäuschend. Das Unternehmen plante, im September 2023 einen angepassten Covid-19-Impfstoff auf den Markt zu bringen. Die genauen Entwicklungen sind noch nicht bekannt.
Die folgende Statistik zeigt den Umsatz der BioNTech SE in den Jahren 2012 bis 2022. Im Jahr 2022 erwirtschaftete das deutsche Biotechnologie-Unternehmen einen Umsatz von 17,31 Milliarden Euro.
Mitarbeiteranzahl könnte zurückgehen
Die folgende Statistik zeigt die Zahl der Mitarbeiter der BioNTech SE in den Jahren 2017 bis 2022. Im Jahr 2022 beschäftigte das Unternehmen 4.530 Mitarbeiter. Aufgrund des massiven Rückgangs im Verkauf der Covid-19-Impfstoffe sind nun auch teilweise diese Arbeitsplätze gefährdet.
BioNTech bleibt optimistisch
Das Unternehmen möchte dennoch bei seiner Prognose für das Gesamtjahr 2023 bleiben und rechnet mit weiteren Umsätzen mit Covid-19-Impfstoffen. In Summe sollten rund 5 Milliarden Euro mit dem Impfstoff umgesetzt werden. Das Unternehmen geht davon aus, dass Ende des vierten Quartals noch weitere Zahlungen eingehen werden. Darunter zum Beispiel eine Ausgleichzahlung vom US-Partner Pfizer in Höhe von rund 1,06 Milliarden Euro. Diese Zahlung wird als Anteil der BioNTech am Bruttogewinn geleistet.
BioNTech kooperierte mit Pfizer
Im Jahr 2020 entwickelte BioNTech gemeinsam mit Pfizer und Fosun einen Corona-Impfstoff. Zur Beschleunigung dieser Entwicklung unterstützte die deutsche Regierung den Mainzer Konzern. Im Rahmen einer Sonderzahlung des Bundesforschungsministeriums erhielt das Unternehmen 375 Millionen Euro. Diese Gelder flossen in die gemeinsame Entwicklung des Impfstoffes. Aufgrund der gesamten Entwicklungen konnte BioNTech im Jahr 2021 mehr als 10 Milliarden Euro Gewinn verzeichnen. BioNTech und der US-Partner Pfizer lieferten gemeinsam rund 2,6 Milliarden Dosen des Corona-Impfstoffs Comirnaty in mehr als 165 Länder und Regionen aus.
Viel Geld für Forschung investiert
Der massive finanzielle Erfolg wurde auch durch erhebliche Investitionen in Forschung und Entwicklung ermöglicht. Die folgende Statistik zeigt die Ausgaben für Forschung und Entwicklung der BioNTech SE in den Jahren 2012 bis 2022. Im Jahr 2022 investierte das deutsche Unternehmen 1,537 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung. Im Jahr 2021 waren es 0,949 Milliarden Euro.
Aktionäre freuten sich
Die Aktionäre profitierten ebenfalls von den extremen Umsatz- und Gewinnsteigerungen. Die Unternehmensführung hat sich auf ein Aktienrückkaufprogramm von bis zu 1,5 Milliarden Dollar in den kommenden zwei Jahren geeinigt. Auch eine Sonderdividende von 2 Euro je Aktie wurde bereits ausgezahlt.
Was plant BioNTech für die Zukunft?
In Zukunft sollen mehrere Programme zügig entwickelt werden. Dazu gehören mRNA-basierte Immuntherapien sowie Zelltherapien. „Gleichzeitig investieren wir in unsere zweite Wachstumssäule, Infektionskrankheiten und wollen gemeinsam mit unserem Partner Pfizer die Entwicklung unserer Impfstoffkandidaten gegen Grippe und Gürtelrose weiter vorantreiben“, sagte BioNTech-Chef Ugur Sahin. Zusätzlich beabsichtigt das Unternehmen in die Bereiche der regenerativen Medizin und der Autoimmunerkrankungen zu investieren, um weitere therapeutische Innovationen für Krankheiten mit hohem medizinischen Bedarf zu entwickeln.
BioNTech und Pfizer fechten Moderna-Patente an
Derzeit beantragen der US-Pharmakonzern Pfizer und BioNTech in den USA auch die Aufhebung der Patente von Moderna für die Corona-Impftechnologie. Die Patente von Moderna wurden als „unvorstellbar allgemein“ kritisiert, decken sie doch lediglich eine Grundidee ab, die als schon „lange bekannt“ galt. Sollte die Anfechtung erfolgreich sein, würden Pfizer und BioNTech Patentgebühren sparen.