Google aktualisiert Street View in Deutschland

Google Street View-PKW mit installierten Kameras auf dem Dach fährt auf Straße
NurPhoto/NurPhoto via Getty Images
Inhaltsverzeichnis

Nach 12 Jahren ist gerade das erste Update für Google Street View in Deutschland in vollem Gange. Bis Oktober kurven die Google-Fahrzeuge durch ganz Deutschland, um aktuelle Bilder für die Funktion zu schießen.

Ein Blick auf Deutschland in der Ansicht bei Google Street View ließ einen bisher doch des Öfteren stauen. Immerhin entsprachen zahlreiche Straßen und Orte so ganz und gar nicht mehr ihrem aktuellen Aussehen. Allerdings ist dies auch kein Wunder, waren die Google-Aufnahmen bisher stolze 12 Jahre alt. Eine Aktualisierung wurde nie vorgenommen. Bis jetzt. Das neue Update ist bereits eifrig im Gange und verspricht noch umfassender zu sein.

Hochauflösende Panoramafotos

Seit Kurzem sind bereits die ersten neuen virtuellen Aufnahmen von Straßen und Sehenswürdigkeiten der 20 größten deutschen Städte auf Google Maps online. Darüber hinaus seien weitere Regionen hinzugekommen, die bisher gar nicht über die Google Street View-Funktion geortet werden konnten.

Noch bis Oktober touren die Google-PKWs quer durch ganz Deutschland, um frische Fotos zu knipsen. Dabei filmen die Autos jedoch keine Videos, sondern erstellen alle paar Meter hochauflösende 3D-Panoramabilder. Anschließend verknüpft eine Software die Fotos miteinander, sodass sich ein vollständiges Bild für die Nutzer ergibt.

Insgesamt neun Kameras befinden sich in 2,9 Metern Höhe und erfassen auch Details wie Straßenschilder und Schriftzüge von Geschäften. Um Sehenswürdigkeiten so gut wie möglich ersichtlich zu machen, sind sogar eigene Google-Angestellte zu Fuß und mit Rucksäcken ausgestattet unterwegs.

Gesichter, Autokennzeichen oder Passanten sind übrigens automatisch verpixelt.

Handy, das Google Street View anzeigt und vor einer großen Wand mit der Aufschrift Google ist
SOPA Images/LightRocket via Getty Images

Der Grund für die lange Update-Pause

Warum Google erst jetzt, nach sage und schreibe 12 Jahren, ein Update der Google Maps- bzw. Street View-Funktion durchführt, hat einen Grund. So war der Internet-Gigant im Jahr 2010 dazu gezwungen, etliche Bilder im Nachhinein unkenntlich zu machen.

Zahlreiche Mieter und Eigentümer, deren Haus oder Wohnung online abgebildet war, hatten eine schriftliche Beschwerde bei Google eingelegt und das Unternehmen dazu aufgefordert, die Bilder zu verpixeln oder gänzlich unkenntlich zu machen. Kritiker warnten zudem eindringlich vor der Gefährdung des Datenschutzes und der Bedrohung der Privatsphäre. Die Folge war, dass Google sein Street View-Angebot in Deutschland auf die größten Städte begrenzte. Während für andere Länder sehrwohl Aktualisierungen vorgenommen wurden, blieben diese in Deutschland bis dato aus.

Weniger Einsprüche erwartet

Mittlerweile ist die Welt digitaler, offener und internetfreundlicher geworden, sodass Google nun doch ein Update wagt. Wie auch im Jahr 2010 können Mieter und Eigentümer bei Bedarf allerdings wieder einen Antrag an Google stellen und darum bitten, die Bilder ihres Anwesens unkenntlich zu machen.

Der Widerspruch kann per Mail (streetview_deutschland@google.com), per Formular oder per Post an (Google LLC, Betr.: Street View, PO Box 111607, 20416 Hamburg) eingereicht werden. Alte Anträge sind nicht mehr gültig und müssen, sofern gewollt, neu gestellt werden.

Bisher, so Google, haben sich nur vereinzelt Personen gegen eine Veröffentlichung der Panorama-Bilder ausgesprochen. Google unterstreicht zudem, eng mit dem Hamburgischen Beauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit zusammenzuarbeiten. Mittels einer repräsentativen Umfrage will der Konzern herausgefunden haben, dass der überwiegende Teil der Menschen hierzulande Street View mittlerweile als positiv oder sehr positiv bewerte. 

Frau mit dunklen langen Haaren zeigt zwei Daumen in die Kamera und lächelt

Google Street View hinkt Apple derzeit hinterher

Ein Grund, warum Google gerade jetzt mit einer Aktualisierung an den Start geht, könnte auch darin liegen, dass der große Konkurrent Apple mit seinem eigenen Kartendienst auf Überholspur fährt. So stellte Apple diesen schon vor geraumer Zeit und ohne vergleichbare Problematiken oder Gegenwind online.

Die Google-PKWs müssen also ordentlich Gas geben. Und das scheinen sie auch zu tun. Im Zuge des Updates sollen dieses Mal nämlich noch mehr Orte als bisher in der deutschen Street View-Variante erfasst sein. Wer interessiert daran ist, wann, wo und wie Google die 360°-Bilder aufnimmt, der kann sich hier informieren.

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