Japan Airlines bietet Kleidungsverleih für Reisende an

Zwei Flugzeuge der Japan Airlines auf einem Flughafen
Bloomberg/Bloomberg via Getty Images
Inhaltsverzeichnis

Die Fluggesellschaft Japan Airlines bietet gemeinsam mit dem Warenhaus Sumitomo einen Verleihservice an, der nachhaltigen Tourismus fördern soll.

Das Thema „Nachhaltigkeit“ spielt in der heutigen Zeit auf so ziemlich jedem Gebiet eine Rolle. Natürlich oder vor allem auch besonders dann, wenn es ums Reisen geht. Immerhin gelten gerade Flugreisen als wahre CO2-Sünden. Als erste Airline hat sich Japan Airlines nun einen ganz speziellen nachhaltigen Kundenservice ausgedacht: Einen Kleiderverleih.

Verschiedene Kleidung hängt auf Kleiderstange

„Any Wear, Anywhere“

Eine Packliste zu schreiben war gestern. Zumindest für jene Passagiere, die mit Japan Airlines nach Japan reisen. Sie müssen weder schwere Koffer schleppen, noch müssen sie sich den Kopf darüber zerbrechen, was sie wohl einpacken müssen. Denn mit dem Service „Any Wear, Anywhere“ (auf Deutsch: Jede Kleidung überall) nimmt Japan Airlines den Fluggästen den Einpack-Stress ab und schont damit auch die Natur dank weniger CO2-Emissionen. Die simple Erklärung: Weniger Gepäck, weniger CO2.

Wie das Service funktioniert

Laut Informationen auf der Webseite von „Any Wear, Anywhere“ suchen sich die Passagiere ungefähr einen Monat vor Reiseantritt die adäquate Kleidung beim Anbieter aus. Dabei steht man vor einer Auswahl verschiedener Pakete, die zu unterschiedlichen Preisen (zwischen 25 und 45 Euro) angeboten werden.  

Die Kleiderauswahl besteht aus Vintage-Teilen sowie aus Beständen von Überproduktionen namhafter Marken. Das bedeutet, es müssen keine extra Kleidungsstücke produziert werden, was auch völlig entgegen dem Nachhaltigkeitsgedanken wäre.

Zur Verfügung gestellt wird die Leih-Kleidung von Wefabrik, einer Textilfirma, die nachhaltige Mode anbietet. Für die Reinigung davor und danach sorgt die Firma Hakuyosha.

Anschließend wird die ausgewählte Kleidung direkt an die jeweilige Unterkunft versandt und dort kann sie am Tag der Abreise auch ohne jeglichen Aufwand einfach wieder abgegeben werden.

Um den Service nutzen zu können, müssen die Reisenden lediglich die Buchungsnummer ihres Japan-Airlines-Flugs und die Adresse ihrer Unterkunft angeben.

Wichtig: Das Angebot richtet sich an Personen, die nicht in Japan leben und geschäftlich oder als Touristen das Land besuchen.

Über die Plattform kann die Kleidung nach Jahreszeit, Geschlecht und Anzahl der Kleidungsstücke gefiltert werden. Auch verschiedene Anlässe können ausgewählt werden.

Wichtiger Fun-Fact

Japaner sind in der Regel sehr zierlich. Wer eine europäische Kleidungsgröße S trägt, der könnte durchaus vor den Kopf gestoßen sein, wenn er plötzlich Mühen hat, in ein hautenges T-Shirt zu schlüpfen. Denn: eine europäische Größe S würde in Japan eher einer Size XL entsprechen.

Asiatische Frau mit Maßband um den Hals steht vor Kleiderstange und neben Kleiderpuppe

Nachhaltiges Reisen trendet

Die Idee von Japan Airlines fand bereits Anklang. Doch ist sie tatsächlich so nachhaltig wie angepriesen?

Ja und Nein. Fakt ist, dass jedes Kilogramm Kleidung, das sich nicht an Bord befindet, ungefähr 750 Gramm CO2-Ausstoß einspart. Dieser Wert bezieht sich auf einen Langstreckenflug von New York nach Japan. Wer also einen 10 Kilogramm schweren Koffer dabei hätte, würde 7,5 Kilogramm Emissionen mehr produzieren.

Dennoch muss erwähnt werden, dass natürlich auch die Reinigung und der Versand der Kleidungsstücke Ressourcen verbrauchen und CO2 erzeugen. Dieser Verbrauch ist in den Berechnungen der Airlines allerdings nicht aufgeführt. Wie viel CO2 also tatsächlich eingespart wird, weiß man derzeit nicht wirklich.

Einjährige Testphase

Über den einjährigen Testzeitraum will Japan Airlines messen, wie stark die Auswirkungen der Gewichtsänderungen tatsächlich auf die CO2-Emissionen sind. Man ist jedoch schon jetzt überzeugt: „Wenn Reisende weniger Gepäck mitnehmen, sinkt automatisch auch das Gewicht des Flugzeugs. Damit spart man CO2 ein, da weniger Treibstoff notwendig ist.“

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