Kommt der digitale Euro als Zahlungsmittel fix?

Hundert Euroscheine mit einer
Inhaltsverzeichnis

Der digitale Euro soll in spätestens drei Jahren eingeführt werden. Ende Juni 2023 reichte die EU-Kommission einen entsprechenden Vorschlag im EU-Parlament ein. Dieser definiert bereits wichtige Gesetzesgrundlagen für die Einführung des digitalen Euros. Welche Auswirkungen könnte diese neue digitale Währung für EU-Bürger haben?

In Zukunft wäre es möglich, dass die Europäische Zentralbank als Ergänzung zum Bargeld auch den digitalen Euro als Zahlungsmittel anbietet. Bürger können somit selbst wählen, ob sie eine Barzahlung oder die Bezahlung in digitaler Form haben möchten.

Wie funktioniert der digitale Euro?

Grundsätzlich kann man sich den digitalen Euro wie eine digitale Geldbörse vorstellen. Im gesamten Euro-Währungsgebiet kann mit dem digitalen Euro bezahlt werden. Dieser steht sowohl online- als auch offline für Zahlungen zur Verfügung. Somit ist gewährleistet, dass Zahlungen auch durchgeführt werden können, wenn keine Internetverbindung besteht. Das ist besonders für entlegene Gebiete sowie für Tiefgaragen wichtig.

Handy wird über viele 50-Euro-Scheine gehalten

Herausforderung für Händler

Händler sind mehr oder weniger dazu verpflichtet, den digitalen Euro als Zahlungsmittel zu akzeptieren. Das heißt aber auch, dass hier wieder in die entsprechende Infrastruktur investiert werden muss. Nur kleine Händler, für die sich diese Investitionen nicht auszahlen, dürfen die Annahme ablehnen.

Vorteile des digitalen Euros

Viele Menschen machen sich Sorgen, dass das Bargeld abgeschafft werden sollte. Dies ist sicher nicht der Fall, glaubt man der Europäischen Zentralbank und der EU-Kommission. Das Bargeld bleibt definitiv. Der digitale Euro dient nur als Ergänzung zum Bargeld. Der wesentliche Vorteil besteht darin, dass mehr Auswahl besteht. Die Wirtschaft ist der Meinung, dass eine grundsätzliche digitale Welt auch einen digitalen Euro braucht. Bis jetzt haben Dienstleister wie PayPal oder ApplePay den Verbrauchern die Möglichkeit zur Bezahlung über ihre Plattformen zur Verfügung gestellt. Dazu mussten aber bei der Registrierung personenbezogene Daten bekannt gegeben werden. Beim digitalen Euro ist dies nicht notwendig.

Tastatur hinter der viele 50-Euro-Scheine und 20-Euro-Scheine eingeklemmt sind

Datenschutz beim digitalen Euro

Von Seiten der Europäischen Zentralbank sowie der EU-Kommission wird auch das Thema Datenschutz intensiv diskutiert. Der Kommissarin McGuiness ist es wichtig, dass so wenig personenbezogene Daten wie notwendig preisgegeben werden. Verglichen werden können die Transaktionen mit dem Abheben von Bargeld bei Geldautomaten. Die digitale Zahlung erfolgt ohne Bank, die ein Konto verwaltet. Somit steigt der Datenschutz auch für die Konsumenten, da es nur zu einer Transaktion zwischen zwei Betroffenen kommt.

Konkurrenz von anderen virtuellen Währungen

Der Grundstein für den digitalen Euro scheint gelegt zu sein, doch es gibt noch viele Bereiche, die geklärt werden müssen. Auf jeden Fall muss sich der digitale Euro auch gegen andere virtuelle Währungen behaupten. Diese werden besonders in Großbritannien, China und den USA angeboten. Derzeit arbeiten über 100 Zentralbanken an der Gestaltung einer digitalen Währung.

Der digitale Euro in Verbindung mit Geldwäsche

Geldwäsche sollte auch durch den digitalen Euro nicht ermöglicht werden. Um diesem Delikt vorzubeugen, sollte es eine bestimmte Obergrenze für den Besitz von digitalen Euros geben. Die Höhe ist derzeit noch komplett offen. Banken und Sparkassen sehen im Bereich der Geldwäsche dennoch ein hohes Potenzial. Sie befürchten auch, dass ihre angebotenen Dienstleistungen in Zukunft nicht mehr genutzt werden. Die EZB dementiert dies und sagt den Banken, dass ihre Rolle auch in Zukunft unbedingt beibehalten werden sollte. Der digitale Euro soll nicht dazu führen, dass Banken ihre Einlagen verlieren. Dies würde immense Auswirkungen auf den Finanzmarkt haben und das gesamte System in Instabilität bringen können.

Fazit: Im Herbst wird die EZB entscheiden, ob die Entwicklungen rund um den digitalen Euro weiter vorangetrieben werden. Derzeit herrscht noch große Skepsis vor. Frühestens wird der digitale Euro in drei Jahren kommen.

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