Künstliche Intelligenz: Revolution der Wirtschaft und Arbeitswelt

Zwei Computerhände halten ein Handy
Inhaltsverzeichnis

Künstliche Intelligenz (KI) verändert die Wirtschaft grundlegend. Von Automatisierung in der Fertigung bis hin zu verbesserten Kundendienstsystemen – die Technologie hat das Potenzial, Effizienz und Produktivität in vielen Branchen zu steigern. Doch mit diesen Veränderungen kommen auch Herausforderungen, insbesondere auf dem Arbeitsmarkt.

Künstliche Intelligenz in der modernen Arbeitswelt

Der Einsatz von KI in Unternehmen nimmt stetig zu. Eine Studie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) aus dem Jahr 2020 zeigte, dass bis 2019 knapp 6 % der deutschen Unternehmen KI in Produktion, Dienstleistungen oder internen Prozessen nutzten. Bei 12 % dieser Unternehmen war KI ein wesentlicher Bestandteil des Geschäftsmodells. Anwendungen reichen von der Datenanalyse in der Produktentwicklung bis hin zur Personalisierung von Werbung und Kundenbetreuung.

Mann mit einem dunklen Sakko sitzt an einem künstlichen Bildschirm der einen Kopf zeigt in dem AI steht

Im Versicherungswesen nutzt die Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM) seit 2019 ein KI-basiertes System zur Ermittlung möglicher Regressfälle. Dieses System prüft jede neue Unfallaufnahme anhand bereits bearbeiteter Fälle und gibt Empfehlungen zur weiteren Prüfung und Kostenschätzung ab. In der Luftfahrt setzt Lufthansa CityLine eine KI ein, um komplexe Abläufe bei der Flugabfertigung zu analysieren und zu optimieren, was die Pünktlichkeit der Flüge erheblich verbessert hat.

Künstliche Intelligenz und die wirtschaftlichen Auswirkungen

Die wirtschaftlichen Auswirkungen von KI sind vielfältig und weitreichend. Eine Studie der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften zeigte, dass KI vor allem in den Bereichen Datenverarbeitung, Verkauf, Kundenservice und Personalmanagement genutzt wird, um Effizienz und Produktivität zu steigern. Im Jahr 2019 blieben jedoch 43 % der offenen Stellen mit KI-Bezug unbesetzt, was auf einen Mangel an qualifiziertem Personal hinweist.

Das Ökosystem der Künstlichen Intelligenz

Das derzeitige KI-Ökosystem besteht aus maschinellem Lernen, Robotik und künstlichen neuronalen Netzen (ANNs). Beim maschinellen Lernen lernen Programme aus vorhandenen Daten und wenden dieses Wissen auf neue Daten an oder nutzen es, um Daten vorherzusagen.

Der Bereich der Robotik befasst sich mit der Entwicklung und dem Training von Robotern. Normalerweise folgt die Fähigkeit eines Roboters, mit Menschen und der Welt zu interagieren, allgemeinen Regeln und ist vorhersehbar. Derzeit wird jedoch auch daran gearbeitet, Robotern mit Hilfe von Deep Learning beizubringen, wie sie Situationen meistern und mit einem gewissen Maß an Selbstbewusstsein handeln können. ANNs sind so aufgebaut, dass sie die Funktionsweise des menschlichen Gehirns nachahmen. Verbundene Einheiten (künstliche Neuronen) sind in Schichten organisiert, um Informationen zu verarbeiten.

Frau steht mit einem weißen Schutzhelm und einem elektronischem Steuerungsgerät vor einem weißen Roboterarm

Der Einfluss von Künstlicher Intelligenz auf den Arbeitsmarkt

KI hat das Potenzial, den Arbeitsmarkt erheblich zu beeinflussen. Ein Online-Experiment von Noy und Zhang zeigte, dass durch den Einsatz von KI die Arbeitsqualität gesteigert und der Zeitaufwand verringert werden kann. Diese Technologien können auch Fähigkeiten von Mitarbeitenden verbessern und die Ungleichheit zwischen den Mitarbeitenden reduzieren.

Eine Modellierung von Eloundou, Manning, Mishkin und Rock aus dem Jahr 2023 prognostizierte, dass KI-basierte Software künftig bei 47-56 % der Arbeitsaufgaben eingesetzt wird. 10 % der Arbeitsaufgaben von 80 % der Beschäftigten in den USA könnten von KI erledigt werden, bei 19 % der Beschäftigten sogar 50 % der Aufgaben.

Künstlicher Computerarm der einen Mikrochip hält

Zukunftsaussichten und Herausforderungen der Künstlichen Intelligenz

Die Zukunft des Arbeitsmarktes unter dem Einfluss von KI bleibt ungewiss. Während einige Studien wie die von Felten, Raj und Seamans darauf hinweisen, dass mittlere bis hohe Qualifikations- und Lohnniveaus stärker betroffen sein werden, betonen andere wie Briggs und Kodnani, dass bis zu 300 Millionen Vollzeitarbeitsplätze in den USA und Europa durch KI bedroht sein könnten. Trotz dieser Bedrohungen könnten durch KI auch neue Branchen und Beschäftigungsmöglichkeiten entstehen.

Die Auswirkungen von KI werden daher sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich bringen, die es zu bewältigen gilt. Besonders Tätigkeiten, die menschliche Interaktion, Kreativität und Einfühlungsvermögen erfordern, werden weniger betroffen sein. Die Automatisierung und der Einsatz von KI werden die Aufgaben und Qualifikationsanforderungen ändern, was zunächst Verunsicherung hervorrufen kann. Beschäftigte müssen in der Lage sein, mit den Systemen umzugehen, Fehler festzustellen und ihren eigenen Verantwortungsbereich als solchen wahrzunehmen.

Regulatorische Maßnahmen zur Steuerung von Künstlicher Intelligenz

Um die Chancen von KI zu nutzen und Risiken zu minimieren, sind klare Regulierungen notwendig. Das EU-Parlament verabschiedete im Juni 2023 das weltweit erste KI-Gesetz, das verschiedene Risikostufen von KI definiert und entsprechende Regulierungsmaßnahmen festlegt. Ziel ist es, die Technologie sicher und verantwortungsvoll weiterzuentwickeln und zu nutzen.

Künstliche Intelligenz hat das Potenzial, die Arbeitswelt tiefgreifend zu verändern. Während einige Arbeitsplätze bedroht sein könnten, bietet KI auch Chancen für Innovation und Produktivitätssteigerung. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Technologie weiterentwickelt und welche langfristigen Auswirkungen sie auf die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt haben wird.

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