Was passiert, wenn die USA in den Bankrott schlittern?

CRISIS in Buchstaben auf die amerikanische Flagge aufgelegt
Inhaltsverzeichnis

Sind die USA bald bankrott? In den Vereinigten Staaten arbeitete man in den letzten Wochen intensiv an einer Lösung, den drohenden Zahlungsausfall abzuwenden. Demokraten und Republikaner sind heillos zerstritten. Auch wenn noch in letzter Minute eine Lösung, besser gesagt ein Kompromiss, erreicht wurde, hat die Situation enorme Auswirkungen auf die USA und den gesamten Weltmarkt. Experten warnen vor einem kurzzeitigen Schulterschluss der beiden Parteien. Die Situation, vor allem auch mit Blick auf den bevorstehenden Präsidentschafts-Wahlkampf, ist sehr explosiv. 

Bankrott ab Juni, wenn der Kongress nicht zustimmt

Bis Anfang 2025 wird die staatliche Schuldenobergrenze ausgesetzt. Die Folgen sind leider gravierend. Ein wirtschaftlicher Abstieg mit globalen Auswirkungen wird prophezeit, auch wenn die Schuldenobergrenze kurzfristig angehoben wurde. 

Sonntagnachmittag verkündete Präsident Joe Biden den Durchbruch bei den Verhandlungen. Es kam zu einem Deal zwischen den Republikanern und den Demokraten. Konkret haben sich die beiden Parteien auf ein Schuldenlimit geeinigt. Beide Parteien betonen jedoch, dass es sich hierbei nur um eine vorläufige Einigung handle. Es sei bis jetzt nur eine Grundsatzeinigung erreicht worden.

Schuldenlimit bereits im Jänner 2023 erreicht

Die USA hatten das gesetzlich festgelegte Schuldenlimit von 31,46 Billionen Dollar, das sind umgerechnet rund 29 Billionen Euro, schon im Januar 2023 erreicht. Die US-Regierung verhinderte seit Jahresbeginn alle Maßnahmen, um einen Banktrott abzuwenden. Die Möglichkeiten, die konkret zur Verfügung stehen, sind sehr eingeschränkt. 

Statistik: USA: Absolute Staatsverschuldung von Dezember 2015 bis April 2023 (in Billionen US-Dollar)

Die Schuldenquote der USA im Jahr 2021 beträgt 126,43 % des Bruttoinlandsprodukts. Wie bereits erwartet hatte sich die Staatsverschuldung der USA im Pandemiejahr 2020 massiv erhöht. Im Jahr 2022 hat sich die Schuldenquote weiter gesenkt. Für das Jahr 2023 wurde eine Schuldenquote der USA von etwa 122,23 % des Bruttoinlandsprodukts prognostiziert.

Statistik: USA: Staatsverschuldung von 2001 bis 2022 und Prognosen bis 2028 in Relation zum Bruttoinlandsprodukt (BIP)

Trump und Biden – wer ist schuld am Bankrott?

Einer schiebt dem Anderen die Schuld in die Schuhe. Fakt ist, dass unter den Präsidenten beider Parteien das US-Schuldenlimit dutzende Male ausgesetzt bzw. angehoben wurde. 

Donald Trump und Joe Biden bei einer Debatte
Morry Gash-Pool/Getty Images via Getty Images

Neuverschuldung der USA explodierte unter Trump

Die Staatsverschuldung der USA ist im Jahr 2020 um rund 19 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen, die Neuverschuldung der USA im letzten Jahr der Amtszeit von Donald Trump betrug sagenhafte 4,5 Billionen US-Dollar. Mit dieser Neuverschuldung wird Donald Trump, der ehemalige Präsident der USA, einen Rekord aufgestellt haben, der ihn in gewisser Hinsicht doch noch zum „Greatest POTUS (Politics of the United States)  ever“ machen wird. Der Blick auf die aktuelle Staatsverschuldung der USA zeigt, dass die Staatsverschuldung der USA weiter ansteigt.

Joe Biden machte ebenfalls Schulden

Der Präsident hat ein Konjunkturpaket zur Modernisierung der US-Infrastruktur vorgestellt, das rund zwei Billionen US-Dollar schwer ist. Im Jahr 2023 könnte dies auch zu einer erneuten Zahlungsunfähigkeit des Staates führen.

Was passiert, wenn die USA bankrott gehen? 

Die Folgen sind schwerwiegend. Millionen Staatsbedienstete würden kein Gehalt mehr bekommen. Auch Sozialhilfe und Gesundheitsversicherungen wären ohne Geld. Kredite für die USA werden immer teurer, da die Zinsen aktuell weiter ansteigen. Damit geht auch der Teufelskreis über den Bewohnern der USA los. Die Kreditraten steigen auch an. Unternehmer können sich weder Mitarbeiter noch Investitionen leisten. Aktienkurse fallen, was sich auf die ganze Welt auswirkt. Ein wirtschaftliches Desaster. 

Globale Finanzkrise

Genau kann man nicht prognostizieren, was passieren würde. US-Staatsanleihen gelten als wertstabil. Bei einem Bankrott würden sie aber an Wert verlieren. Das würde sehr vielen Ländern auf der Welt schaden. Der Dollar würde damit an den Finanzmärkten abstürzen. Der US-Dollar macht derzeit 60 % der globalen Währungsreserven aus. China würde die Chance wittern und vermutlich versuchen, die Vorherrschaft am Währungsmarkt zu erlangen. 

Wie bereitet sich „die Welt“ auf die mögliche Krise vor? 

Sowohl Banken, Handelsplattformen und Makler wappnen sich für die möglicherweise bevorstehenden Turbulenzen. Sie versuchen sicherzustellen, dass ausreichend Personal und auch Bargeld vorhanden sind, um hohe Handelsvolumen zu bewältigen. Liquidität ist in solchen Fällen besonders wichtig, um Kursschwankungen standhalten und vermeiden zu können. Es sollte nicht passieren, dass zum Beispiel Anleihen zum ungünstigsten Zeitpunkt gekauft werden müssen. 

Es ist zu hoffen, dass weitere Einigungen erzielt werden. Ansonsten sieht die Zukunft der Welt und damit auch aller Republikaner und Demokraten nicht rosig aus. Das wird vielleicht im Senat immer wieder vergessen. 

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