80 % der Start-ups schaffen den Start doch nicht

Angeblich ist nur eines von zehn Start-ups wirklich erfolgreich. Die meisten scheitern innerhalb der ersten drei Jahre. In Summe geht man davon aus, dass 80 bis 90 Prozent der gegründeten Firmen nicht erfolgreich sind. Die Hintergründe dafür sind vielfältig, doch es gibt einige Anhaltspunkte.
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Angeblich ist nur eines von zehn Start-ups wirklich erfolgreich. Die meisten scheitern innerhalb der ersten drei Jahre. In Summe geht man davon aus, dass 80 bis 90 Prozent der gegründeten Firmen nicht erfolgreich sind. Die Hintergründe dafür sind vielfältig, doch es gibt einige Anhaltspunkte.  

Nachfrage, Team und Cash sollte man haben!

Es mag einfach klingen, doch in diesen drei Punkten vereinen sich die Erfolgskriterien speziell für junge Unternehmen oder andersrum: das sind die Gründe, warum viele Start-ups den Sprung in die wirtschaftliche Unabhängigkeit, das Wachstum und den Erfolg nicht schaffen.

Über 60 Prozent der Start-ups scheitern, weil sie Probleme im Team haben. Diese Probleme können zwischenmenschlicher Natur sein. Am Anfang ist die Euphorie groß. Man glaubt, sich zu verstehen und an einem Strang zu ziehen. Das berühmte „wir gehen durch dick und dünn!“ wird zu Beginn großgeschrieben und Durchhalteparolen werden „gesungen“, wenn es noch überhaupt keinen Grund dafür gibt. Es ist die Motivation der Anfangszeit, die sich ganz schnell verflüchtigt, wenn neben diesen zwischenmenschlichen Problemen auch noch Probleme im Bereich der Kompetenzen im Team auftreten.

Kompetenzen sind lückenhaft

Persönlichkeiten passen nicht zusammen oder divergieren. Die wenigsten bestehen offensichtlich aus einem Team, das tatsächlich Synergien schafft. Teams klaffen auseinander.  Der Laissez-Faire-Stil – jeder macht das, was er machen möchte und was er machen kann – trägt seine negativen Früchte. Jeder möchte Führer sein, wenige führen tatsächlich. Es bestehen auch oftmals riesige Lücken im Bereich der kaufmännischen Unternehmensführung. Es ist erschreckend, doch viele erkennen den Unterschied zwischen Umsatz, Kosten, Ertrag und Gewinn erst viel zu spät. Das Geld am Bankkonto gehört doch mir? Warum muss ich Einkommenssteuer zahlen, wenn ich doch sowieso Umsatzsteuer zahle und was bitteschön will die Sozialversicherung von mir? Leider sind diese Aussagen keine Seltenheit.  Oftmals wird schnelle Hilfe gesucht, indem Outsourcing betrieben wird. Kostet zwar Geld, ist aber sicher eine Möglichkeit.

Ziele, Strategien und Fokus

Viele Start-ups haben das Problem, dass sie aufgrund verschiedener Arbeiten und Anfragen in den Bereich der persönlichen Verwirrung und der Orientierungslosigkeit abdriften. Zu vieles wird auf einmal probiert und der Fokus geht dabei verloren. Es fehlt an einer Strategie, die konsequent verfolgt wird und an Zielen, die definiert und umgesetzt werden. Oftmals wird nur mehr planlos agiert.

Die Psychologie des Misserfolges

Im Jahr 2021 wurden in Österreich 40.600 Unternehmen gegründet. Und 70-80 Prozent dieser Unternehmen verschwinden nach einem Jahr wieder vom Markt. Doch die Gründungseuphorie hält von Jahr zu Jahr an. Woran kann das liegen? Es ist wieder die Psychologie, die eine Erklärung gibt. Erfolg zieht an! Erfolg erzeugt Sichtbarkeit. Und zwar wesentlich größere Sichtbarkeit als Misserfolg. Daher gibt es unzählige Berichte über erfolgreiche Start-ups und in Relation dazu gar keine bis ganz wenige Berichte über all die Misserfolge. In der Psychologie spricht man dabei von einer kognitiven Verzerrung. Erfolge werden überdeutlich groß präsentiert. Misserfolge gibt es aber deutlich mehr als Erfolge, doch über sie wird nicht berichtet oder gelesen. „Wir mögen sie nicht!“ würde der Volksmund sagen.

Das Problem wird nicht gelöst, weil Menschen stur sind

Ein beachtliches Phänomen besteht darin, dass Geschäftsführer von Start-ups oftmals stur sind und auf die Meinungen anderer verzichten. Sie sind überzeugt von ihrer Idee und investieren Unsummen an Geld, um Probleme des Unternehmens zu beseitigen. Das Problem ist oftmals, dass das eigentliche Problem gar nicht beseitigt werden kann, da viel zu wenig Wissen über dieses vorliegt. Wirklich innovative, offene Menschen müssen den Blick auf ein Problem ändern, denn damit ändert sich auch das Problem an sich und effektive sinnvolle Lösungen können tatsächlich umgesetzt werden.

Es gibt viele Wege, die zum Scheitern führen.

Wichtig ist, so wie immer, aus diesen Fehlern zu lernen! Eine Unternehmensgründung ist nichts, was man so „nebenbei“ machen sollte. Eine gute Idee ist heute nicht mehr ausreichend. Das Marketing muss passen, das Produkt ausreichend entwickelt sein, die Finanzen gut kalkuliert, das Team kompetenzorientiert zusammengestellt, die Gesetze eingehalten, die Konkurrenz analysiert und der Zeitpunkt? Wie so oft im Leben gilt: zur richtigen Zeit am richtigen Ort – dann kann es doch funktionieren!

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